Hausherren bestrafen Fehler
Regensburger Eisbären unterliegen Kassel: Huskies legen in der Serie wieder vor

16.04.2024 | Stand 17.04.2024, 12:17 Uhr

Gerangel vor dem Tor: Eisbär Tomas Schwamberger (l.) und Rylan Schwartz verstellen Regensburgs Goalie Tom McCollum in dieser Szene die Sicht. Foto: Diekmann/JMD Photographie

Diesmal gab sich Kassel keine Blöße. Die Eisbären Regensburg unterlagen am Dienstagabend den Huskies mit 1:3 (0:1, 0:1, 1:1). Die Nordhessen liegen damit in der DEL-2-Finalserie mit 2:1 in Führung. Der Regensburger Eishockey-Zweitligist konnte dabei nicht wie erhofft an die Gala zuletzt in der heimischen Donau-Arena anknüpfen.



Am Freitag (20 Uhr) kommt es in Regensburg zum vierten Aufeinandertreffen in der Best-of-seven-Serie.

Booth und Divis fehlen

Der angeschlagene David Booth fehlte abermals. Ebenso nicht dabei war diesmal Richard Divis, der beim 5:1-Sieg der Eisbären am Sonntag kurzfristig für den US-Amerikaner eingesprungen war und mit zwei Toren geglänzt hatte. Für ihn stürmte Andrew Schembri in der ersten Reihe.

Nach dem Absingen der Nationalhymne, wie in der Finalserie üblich, sahen die 5700 Zuschauern in der erneut ausverkauften Nordhessen-Arena einen verhaltenen Auftakt beider Teams. Der gegenseitige Respekt war spürbar.

Kassel steigerte jedoch nach wenigen Minuten die Frequenz. Tom McCollum im Eisbären-Tor hatte deutlich mehr zu tun als sein Gegenüber Brandon Maxwell, den Kevin Slezak prüfte. Tristan Keck hatte für die Huskies die erste nennenswerte Aktion.

Die erste Strafzeit gegen Kassels Hans Detsch nach einer harten Attacke gegen Jakob Weber wussten die Gäste nicht zu nutzen. Yannik Valenti versuchte McCollum mit einem Rückhandschuss zu überlisten. Wiederum gingen vor allem die Gastgeber sehr körperbetont ans Werk.

Die Probleme der Eisbären



Die Regensburger hatten Probleme mit einem geordneten Spielaufbau, Kontersituationen waren Mangelware. Abbott Girduckis setzte für die Oberpfälzer mit einem Schlagschuss einen der raren Akzente. Ihr Goldhelm Andrew Yogan kam schwer in die Partie und verzeichnete wenige gute Szenen, dafür diverse Scheibenverluste.

Girduckis machte mit einem abgefälschten Schuss abermals auf sich aufmerksam. Er war definitiv ein Aktivposten bei den Eisbären. Stephen MacAulay hatte die größte Gelegenheit, die Huskies in Führung zu bringen. Aber auch er blieb an McCollum hängen.

Die erste Unterzahl, als Schembri draußen saß, rächte sich. Huskies-Kapitän Maximilian Faber traf eine Minute vor der Sirene von der blauen Linie. Angesichts eines Schussverhältnisses von 21 zu vier war der knappe Rückstand sogar schmeichelhaft für das Team von Coach Max Kaltenhauser.

„Wir müssen weiter hart arbeiten, dann fällt schon einer rein“, gab Yuma Grimm am Mikrofon von „SpradeTV“ die Losung fürs zweite Drittel aus. Etwas mehr Entschlossenheit signalisierte eine dicke Einschussmöglichkeit von Eisbären-Kapitän Nikola Gajovsky. An Maxwell war jedoch vorerst kein Vorbeikommen. Insgesamt wanderte der Puck nun kontrollierter durch die Reihen. Dominant blieben freilich auch jetzt die Gastgeber. Slezak und Schmidt waren trotzdem nahe am Ausgleich dran. Eine weitere Strafe gegen Schembri blieb ohne Flurschaden.

Keine Abwehrchance

Mit einem Fehlpass leiteten die Eisbären den zweiten Gegentreffer selbst ein. MacAulay hatte leichtes Spiel und McCollum keine Abwehrchance.

Die Leistungssteigerung im zweiten Drittel hatte dennoch Mut gemacht. Tatsächlich gelang den Eisbären in Überzahl der Anschluss. Gajovsky traf im Nachschuss. Doch Kassel bestrafte diesmal jeden Fehler gnadenlos. Tristan Keck stellte mit seinem Tor den alten Abstand wieder her.

Die Regensburger scheiterten nun in Serie an Maxwell, den die Huskies-Fans mit Sprechchören feierten. Die Zeit lief gegen die Eisbären, die sich in der Schlussphase mit Macht gegen die Niederlage stemmten. Letztlich vergeblich.

Kassel – Regensburg 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)

EC Kassel Huskies: Maxwell – Keussen, Bodnarchuk; Seigo, Faber; Bettahar, Freis; Detsch – Schwartz, Olsen, Brune; Lowry, Keck, MacAulay; Valenti, Ahlroth, Spitzner; Preto, Korte, Weiß

Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Bühler; Mayr – Schembri, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Schwamberger, Heger, Ontl; Christoph Schmidt, Grimm, Slezak

Tore: 1:0 (19:00) Faber (Valenti bei 5-4); 2:0 (38:34) MacAulay; 2:1 (43:27) Gajovsky (Schmid bei 5-4); 3:1 (45:58) Keck (Lowry, MacAulay)

Schiedsrichter: Benjamin Hoppe/Christopher Schadewaldt. – Zuschauer: 5700. – Strafminuten: Kassel 8 – Regensburg 12. – Playoff-Stand: 2:1