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Kaffee, Gespräche und jede Menge Bücher: Kelheim hat jetzt ein Bücherei-Café

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 5:00 Uhr

Bei einer Tasse Kaffee tauschen die Besucherinnen sich über Bücher aus: von links Ingrid Siebert, Aylin Adsan, Rita Helzel , Büchereimitarbeiterin Eva Saller. Foto: Alan Jordan

Von Alan Jordan

Ein neues Angebot der Kelheimer Stadtbücherei bringt Menschen zusammen. Ein Tässchen Kaffee gibt es obendrein.

Geht man in eine Bücherei erwartet man normalerweise Totenstille. Leute beschäftigen sich leise mit ihren Büchern und Gespräche werden im Flüsterton geführt. Mit ihrem Bücherei-Café zeigt die Stadtbücherei Kelheim, dass in deren Räumen auch eine andere Atmosphäre herrschen kann.

Bei Kaffee, Tee und Gebäck haben sich am Mittwoch Bücherwürmer aus Kelheim und Umgebung in der Stadtbücherei Kelheim im Deutschen Hof an der Alleestraße getroffen, um sich über ihre Lieblingsbücher auszutauschen, sich kennenzulernen und eine gemütliche Zeit miteinander zu verbringen. „Es war eine lebhafte Gesprächsrunde“, sagte Leserin Ingrid Siebert mit einem Lächeln.

Gemütlicher Kaffeeklatsch

Die Besucher hatten sichtlich und hörbar viel Spaß zusammen. Das Bücherei-Café soll einal im Monat stattfinden. Die nächsten Male findet die Veranstaltung am 15. Mai und 17. Juni statt. Man kann bei Interesse einfach vorbeikommen, eine Anmeldung ist nicht nötig und der Eintritt ist frei. Bei der Premiere waren zwar größtenteils ältere Semester vor Ort anzutreffen, aber auch ein paar junge Leser hatten sich eingefunden. Das Bücherei-Café will alle Altersgruppen ansprechen. „Wir wollen auf uns aufmerksam machen und vor Allem auch die Kinder und Jugendlichen dazu animieren, zu lesen und sowohl Jung und Alt eine Chance geben, sich miteinander auszutauschen“, so Büchereimitarbeiterin Eva Saller.

Für die Rentnerin Gertraud Treml war dieses Bücherei-Café, die ideale Gelegenheit, ihren Bekanntenkreis in Kelheim zu erweitern, da sie vor Kurzem erst wieder nach Kelheim gezogen ist. „Ich lese schon seitdem ich ein kleines Kind war. Am liebsten lese ich Krimis und Psychothriller“, erzählte die Rentnerin. Ganz witzig ist, dass eine ihrer Tischnachbarinnen, die Fast-Rentnerin Veronika Mühldorfer überhaupt kein Fan von Krimis ist, trotzdem kommen die beiden ins Gespräch. „Mir gefällt dieses Treffen sehr gut und ich freue mich darüber, mich mit anderen über Bücher austauschen zu können“, sagte Veronika Mühldorfer. Gertraud Treml erinnerte diese Büchereiveranstaltung während sie sich mit ihren drei Tischnachbarn austauschte, an den Film „Book Club – Das Beste kommt noch“. In dem Film geht es um vier 60-jährige Frauen , die seit 30 Jahren, monatlich einen Buchclub veranstalten. „Einen Buchclub oder mehr solche Treffen wie heute, die regelmäßig stattfinden, würde ich mir für Kelheim wünschen“, sagte Gertraud Treml und ihre Tischnachbarn stimmten ihr zu.

Gemeinsame Freude am Lesen

Darüber hinaus bot das Büchereiteam den Besuchern an, sich die Bücherei zeigen zu lassen und Fragen zu den digitalen Angeboten der Bücherei zu beantworten.

Die Stadtbücherei verfügt derzeit über mehr als 24.000 Medien vor Ort und im Verbund mit anderen Büchereien über 46.000 E-Medien. Das Angebot umfasst unter anderem Bücher, Hörbücher, DVDs, E-Books und vieles mehr. Für das Ausleihen von Medien, sowie der Nutzung der E-Bibliothek ist eine einmalige Registrierung nötig im Internet unter opac.biap.net/kelheim oder direkt vor Ort. Die Anmeldegebühr beträgt bei der Erstanmeldung zwei Euro, der jährliche Mitgliedsbeitrag fünf Euro für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre und 13 Euro für Erwachsene. Rund 1600 aktive Leser nutzen die Bücherei momentan, davon sind gut ein Drittel Kinder und Jugendliche und knapp die Hälfte Erwachsene zwischen 20 und 60 Jahren.

„Mit solchen Treffen wollen wir Leser zusammenbringen und, dass die Leute wie jetzt hier in dieser Runde einfach eine schöne Zeit miteinanderverbringen“, sagt Eva Saller, die bei der Premiere des Bücherei-Cafés die Gäste betreute. Für Ideen, wie man das Büchereicafé noch weiter ausbauen könnte, aber auch für weitere Veranstaltungen generell, seien sie und das gesamte Büchereiteam offen. „Ich könnte mir auch sowas wie ein Spieletreffen vorstellen“, sagte Eva Saller.