Spektakel bei Rötz
Reservisten übten an der Eixendorfer Brücke: Abseilen aus 35 Metern war eine Herausforderung

27.04.2024 | Stand 27.04.2024, 11:00 Uhr

Die Teilnehmer mussten den inneren Schweinehund überwinden und die Brücke auf versteckte Sprengladungen untersuchen, was ein Abseilen aus etwa 35 Metern Höhe erforderte. Fotos: Thomas Klapper/Christian Brem

Die Reservisten der Bundeswehr nehmen eine immer wichtigere Rolle in der territorialen Verteidigung Deutschlands ein. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist es unerlässlich, militärisches Wissen, körperliche Fitness sowie Teamgeist und Mentalität auf höchstem Niveau zu halten. Regelmäßige Übungen sind dafür von entscheidender Bedeutung.

Am Samstag lud die Kreisgruppe Oberpfalz-Ost und der Feldwebel für Reservistenangelegenheiten im Landkreis Cham, Stabsfeldwebel Thomas K., zu einer DVag (Dienstlichen Veranstaltung) ein. In Hillstett waren Lagebesprechung und Befehlsausgabe. Die Aufgabe bestand darin, bei einer Übung der Panzerbrigade 12 eine alternative Route zur B22 zu sichern. Als kritischer Punkt wurde die Eixendorfer Brücke identifiziert. Der Befehl lautete: Feindaufklärung im Umfeld der Brücke, die Brücke auf versteckte Sprengladungen zu untersuchen und sie zu sichern, bis die Verlegung der Panzerbrigade 12 abgeschlossen ist.

ABC-Alarm ausgerufen

Die Reservisten Kameradschaft Rötz, vertreten durch Gerhard Hofstetter und seine Kameraden, übernahmen eine wichtige Rolle als Stationspersonal. Sie stellten die Übenden vor verschiedene Herausforderungen in den Bereichen Waffenkunde, Gesprächsaufklärung und ABC-Alarm.

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Zwei Teams des Malteser Hilfsdienstes aus Rötz unter Leitung von Markus Wolkner übernahmen eine entscheidende Rolle im sanitätsdienstlichen Bereich. Die Malteser bescheinigten den Reservisten eine gute Ausbildung. Sie unterstrichen die Bedeutung von regelmäßigen Übungen, um Handlungssicherheit zu erlangen und im Ernstfall adäquat reagieren zu können.

Die Teilnehmer der Übung zeigten sich dankbar für die Unterstützung der Malteser und für ihre fachliche Bewertung der durchgeführten Maßnahmen. Die Zusammenarbeit zwischen den Reservisten und den Maltesern war ein wichtiger Bestandteil des erfolgreichen Abschlusses der Übung.

Schweiß und Kameradschaft

Die Teilnehmer wurden im Anschluss mit einer schweißtreibenden Herausforderung konfrontiert, als sie einen Kameraden per Trage über einen 800 Meter langen, aufgeweichten und stetig ansteigenden Weg zum nächsten Übergabepunkt bei der Brücke transportierten mussten.

Nachdem die Teilnehmer an der Brücke angekommen waren, erhielten sie zunächst eine Einführung in die Grundlagen für das sichere Überwinden von abschüssigem Gelände sowie das korrekte Anlegen von Brust-Sitzgurt-Kombinationen. Diese Vorbereitung war entscheidend, um die Sicherheit während des Abseilens zu gewährleisten.

Anschließend konnten die Teilnehmer den inneren Schweinehund überwinden und sich der Herausforderung stellen, die Brücke auf versteckte Ladungen zu untersuchen, was ein Abseilen aus etwa 35 Metern Höhe erforderte. Das benötigte Mut und Entschlossenheit, da das Abseilen aus so großer Höhe eine nicht alltägliche Situation darstellte.

Die Abgeseilten landeten sicher in einem Boot, das die Teilnehmer zurück ans Ufer brachte. Dieser Teil der Übung stellte eine Besonderheit dar und bot den Teilnehmern ein einzigartiges Erlebnis.

Alle Teilnehmer waren dankbar für die Gelegenheit, an einer so herausfordernden Übung teilzunehmen, und zeigten sich beeindruckt von der Zusammenarbeit und dem Mut, den jeder einzelne Teilnehmer bei dieser Aufgabe gezeigt hatte.

Simuliert wurde ebenfalls ein Starkregenereignis, das eine Brücke bei Hillstett für die Zivilbevölkerung und die Kameraden unpassierbar machte. Um einen sicheren Übergang zu ermöglichen, wurde das THW Roding alarmiert. Unter der Leitung von Manuel Ederer und Johann Käsbauer wurde eine Ersatzbrücke über die Schwarzach errichtet. In rekordverdächtiger Zeit bauten sie eine 37 Meter lange Hängebrücke auf, die den Kameraden und der örtlichen Bevölkerung eine sichere Überquerung ermöglichte.

Beim Abschlussappell mit der imposanten Hängebrücke im Hintergrund wurden die Leistungen aller Teilnehmer gewürdigt. Unter anderen der Kreisvorsitzende der Kreisgruppe Oberpfalz Ost, Oberfeldwebel d.R. Rainer Weiß, sowie Vertreter der Bundeswehr, des THW und der Malteser betonten die vorbildliche Zusammenarbeit und betonten, dass verschiedene Organisationen auch ohne große Vorbereitung reibungslos zusammenarbeiten können.

Der Bürgermeister der Stadt Rötz, Dr. Stefan Spindler, zeigte sich beeindruckt von den Leistungen und betonte das Vertrauen der Bevölkerung in die beteiligten Organisationen. Die gelungene Übung stellte demnach die hohe Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen eindrucksvoll unter Beweis, berichten Thomas Klapper und Christian Brem.