Abstiegskampf: Pleite gegen Seebach
Regenstauf lässt Punkte liegen: „Wir können das 2:0 machen und kriegen das 1:1“

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 5:00 Uhr
Gerd Winkler

Das erste Tor nach 289 Minuten: Regenstauf feiert, vergisst aber nachzulegen. Foto: Thomas Schneider

Ein künftig möglicher Zweiklassen-Unterschied war am Sonntagnachmittag nicht zu auszumachen, als der Tabellenvorletzte TB/ASV Regenstauf gegen den Zweiten TSV Seebach eine 1:3 (1:1)-Heimniederlage quittierte. Für die Blitzer hat sich nach der zweiten Niederlage unter dem neuen Trainer Stefan Wagner im Endspurt der Fußball-Landesliga Mitte nichts verändert: Der Rückstand zum rettenden 13. Platz beträgt weiterhin drei Zähler. Am Samstag im Derby beim zuletzt sechsmal siegreichen SV Schwandorf-Ettmannsdorf dürften die Trauben kaum weniger hoch hängen.

Als sich Abteilungsleiter Hans Kirnberger in der Halbzeit im Stadionsprecher-Häusl eine Zigarette gönnte und das Bisherige Revue passieren ließ, war er guter Dinge: „Wir wären eigentlich mit einer Sensation dran, das wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.“ Es wäre halt wichtig, nach vorne genauer zu spielen. „Wir werden bestimmt unsere Konterchancen wieder kriegen.“ Zur Pause sei mehr drin gewesen: „Wir können das 2:0 machen und kriegen das 1:1 – scheiße!“

Regenstauf ging nach einem Ballgewinn im gegnerischen Halbfeld in Front, nach zwei Kurzpässen erzielte Jarno Bündgens mit einem Schuss ins lange Eck das 1:0 (17.). Kirnbergers angesprochener Chance von Alper Sökmez war wieder eine Balleroberung vorausgegangen (18.). Im Gegenzug spielte Seebach einen Chipball über die Abwehrzentrale, Nutznießer Christian Mühlbauer donnerte das Leder zum 1:1 unter die Latte. In den letzten zehn Minuten vor der Pause gerieten die Hausherren gehörig unter Druck, ohne eine klare Chance zuzulassen.
Im zweiten Durchgang plätscherte zunächst das Spiel, abgesehen von einem zentral gezielten Volleyschuss aus 20 Metern von Sökmez (53.), vor sich hin. Zwei sehr vielsprechende Konter endeten abrupt nach ungenauen Zuspielen von Leonhard Bösl (57.) und Cesar Sodji (64.). Lichterloh brannte es indes in Regenstaufs Strafraum, als man binnen einer halben Minute zweimal in der letzten Linie in Unterzahl geriet (65.).

Wie ein Gegenstoß erfolgreich zu Ende gespielt wird, zelebrierten die Niederbayern: Ballgewinn in der eigenen Hälfte, Steilpass auf links, scharfe Flanke von der Grundauslinie - Kopfball von Patrick Pfisterer zum 2:1 (67.). Vier Minuten später der nächste Konter, doch Pfisterer zielte diesmal aus 12 Metern drüber. Den Deckel drauf machte Christoph Beck nach einem Spielzug über rechts: Ballannahme, Drehung, Abschluss – das 3:1 (90.) für Seebach. Derweil hatte das Kellerkind in der letzten halben Stunde keine Mittel gefunden, um zu einem vernünftigen Abschluss zu kommen.

Wie schon Kirnberger zur Halbzeit klagte Wagner nach dem Abpfiff über das verpasste 2:0: „Ich möchte nicht wissen, wie dann das Spiel läuft.“ Bis zum 1:2 habe sich seine Truppe super verkauft. „Wenn die Mannschaft weiter so fightet und sich an die Marschroute hält, dann ist mir nicht bange, die Klasse zu halten“, ist der Coach überzeugt. Sein Seebacher Kollege Manfred Stern bewertete den Abstecher an die Jahnstraße pragmatisch: „Fünf Torschüsse, drei Tore, Auftrag erledigt.“