Bierfass stimmte milde
Patenbitten: Feuerwehr Fronau sagte „Ja“, nachdem Neubäuer drei Aufgaben meisterten

07.05.2024 | Stand 07.05.2024, 11:00 Uhr

Der Festverein und seine Patenwehr freuen sich auf das Gründungsfest im Juli. Fotos: Ulrike Niklas

Das Fest zum 150-jährige Bestehen der Feuerwehr Neubäu von 19. bis 21. Juli ist in greifbare Nähe gerückt. Vor zwei Wochen fand hierzu das Schirmherrenbitten im Hof der Fa. Bayer. Pilze & Waldfrüchte Uwe Niklas GmbH in Neubäu statt. Nunmehr galt es, beim Patenverein anzuklopfen und die Bitte vorzutragen, das Patenamt zu übernehmen.

Hier musste die Neubäuer Wehr nicht lange suchen. Seit Jahrzehnten ist sie mit der Freiwilligen Feuerwehr Fronau als Nachbarwehr freundschaftlich verbunden, man fungierte beiderseitig bereits als Patenwehr. Und so begab sich die FFW Neubäu am Samstagnachmittag mit dem Bus nach Fronau, wo im Seigen im Innenhof der Fa. Biebl Halt gemacht wurde.

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Hier formierten sich die Feuerwehrler um Vorstand und Festleiter Josef Schmid, Festmutter Manuela Blend, Festbraut Simone Kulzer mit Festmädchen und -damen sowie Ehrenschirmherrin, Bürgermeisterin Alexandra Riedl, und Ehrenschirmherr Uwe Niklas und stellten sich zum Zug zum Fronauer Feuerwehrhaus auf. Den richtigen Takt beim Marsch gab die Blaskapelle Kerscher vor. Mit im Gepäck hatte man ein Bierfassl, höchstwahrscheinlich, um den Wunschpatenverein milde zu stimmen.

„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr, so grüßt euch die Neubäuer Feuerwehr“, so der freundliche Gruß des Festvereins durch Vorstand Schmid. „Um eine große Bitt hier vorzutragen“, sind sie gekommen und Festbraut Simone Kulzer schilderte, dass man das 150-jährige Gründungsfest im Juli halte wolle. „Ihr seid’s ah a lustiges Volk, drum woll mas wagen, die Bitte um Patenschaft hier anzutragen!“ Vor 10 und 25 Jahren war die Fronauer Wehr bereits Patenverein, darum wolle man erneut fragen. „Liebe Fronauer Feuerwehrleit!“ - Festmutter Manuela Blend verwies auf das mitgebrachte Fassl Bier. „Das wolln mia dann dringa, vielleicht komma Eich dann gnädig stimma!“ Abschließend legte Vorstand Schmid seine Bitte offen: „Drum bitt man mir die Fronauer Feuerwehrleit, macht’s uns den Paten, des dat uns alle g’frein.“

Die Zusage erst verdienen

Die Antwort erteilte Vorständin Gisela Kiefmann sofort: „Lieber Sepp, ein Grüß Gott in Fronau und auch deiner Neubäuer Vorstandschaft bzw. Festausschuss. Es ist so schön, dass ihr mit so zahlreicher Verstärkung nach Fronau gekommen seid.“ Die Vorständin erinnerte sich, dass „unsere beiden Ortschaften“ schon seit Jahren eine enge Verbindung haben. Feste gefeiert wurden schon auf beiden Seiten, mal in Neubäu, mal in Fronau. „Scheene lange Nächte haben uns a zusammengeschweißt!“ Kiefmann brachte die große Freude zum Ausdruck, dass der Bittsteller „so fesch zamgricht jetzt bei uns do is“, dennoch ein sofortiges Ja werde man nicht gleich hören, die Patenschaft mit „uns Fronauer“ müsse man sich schon verdienen!

Drei schwierige und gut durchdachte Aufgaben mussten gelöst werden, die allesamt mit Bravour gelöst wurden.

Bei Aufgabe 1 war eine gute Lunge gefordert. So wurden an den Verteiler zwei Strahlrohre aufgesteckt, an die Luftballons angebracht wurden. Derjenige, der hineinblasen und die beiden Luftballons befüllen sollte, musste noch dazu auf einem Holzscheit knien. Die befüllten Luftballons wurden sogleich von Festmutter und Festbraut an die zahlreichen Kinder verteilt.

Nachdem die 1. Aufgabe erfüllt worden war, ging es an die 2., bei der großes Geschick von Nöten war. Vier Personen durften sich an vier Strickenden platzieren. Sodann mussten die Stricke an einer Bierflasche befestigt werden. Diese galt es so zu jonglieren, dass ein Weizenglas befüllt wird. „Des is ja a Wosser“ wurde sofort festgestellt, dennoch schafften es Festbraut, Festmutter, Festleiter und Kommandant Michael Weiß gekonnt, zwei Weizengläser zu befüllen.

Bei der 3. und letzten Aufgabe war Sports- und Teamgeist gefragt und Kommandant Michael Weiß, ausgestattet mit Schutzkleidung, konnte zeigen, dass er auch auf einer Trage auf dem Bauch liegend ein Feuer löschen kann. Zuvor musste ihn vier starke Männer auf dem Schotterweg hinauf zur Wasserstelle transportieren, wo das Löschwerkzeug, eine Wasserspritze, befüllt wurde. Angefeuert von zahlreichen Zuschauern wurde das Feuer schließlich gelöscht. Hier gingen die fünf Feuerwehrler auf Nummer sicher, indem sie die Wasserspritze ein zweites Mal befüllten und die noch rauchenden Holzscheite erneut von jeder Seite mit Wasser bespritzten und so das Feuer löschten. Alle gelösten Aufgaben wurden mit großem Applaus bedacht.

„Ja, wir wollen euch treu als Pate an eurem Fest zur Seite stehen!“ So lautete die Antwort von Gisela Kiefmann mit ihrer Vorstandschaft und Fronauer Feuerwehr. Mit dem Brauch, das rote Patenband zu durchtrennen, was durch Festmutter Manuela Blend und Festbraut Simone Kulzer geschah, wurde die Patenschaft schließlich besiegelt. Der Patenverein überreichte sogleich an die beiden Damen je einen Blumenstrauß. Durch Festleiter Schmid wurde an die Vorständin Gisela Kiefmann als Zeichen des Dankes ebenso ein Strauß übergeben.

Fahnen wurden gekreuzt

Die beiden Fahnenjunker kreuzten dann symbolträchtig die Fahnen der beiden Feuerwehren. So zog der Festverein mit seiner Patenwehr schließlich zur Dorfmitte hinauf. Am und im Dorfstodl war alles festlich bereitet worden. Hier gingen alle zum gemütlichen Teil über, und die Patenschaft wurde gemeinsam in gebührender Weise gefeiert und auf ein gutes Gelingen des Gründungsfestes angestoßen.

run