Jubiläum
75 Jahre alt und kein bisschen leise

Ursula Plankermann feiert Geburtstag. Seit 36 Jahren setzt sie sich als SPD-Stadträtin für die Belange der Bürger ein.

22.10.2020 | Stand 16.09.2023, 4:51 Uhr
Jan Seibel
Matthias Sander, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, überreicht Stadträtin Ursula Plankermann einen Präsentkorb zum 75. Geburtstag. −Foto: Jan Seibel/Jan Seibel

Ursula Plankermann liebt die Natur, das Ursprüngliche und schief Gewachsene. Hinter dem Gartentor in Woffenbach, wo sie mit Ihrem Ehemann in einem kleinen Haus lebt, erstreckt sich ein verwunschenes Fleckchen Erde voller hochgewachsener Laubbäume; zwischen Hecken und Gebüschen verstecken sich unzählige Pflanzkübel. Es überrascht nicht, dass ihr der Kampf um eine naturnahe Neugestaltung des Stadtparks unter Erhalt aller gesunden Bäume eine Herzensangelegenheit ist.

Plankermann gehört seit 1984 dem Neumarkter Stadtrat an und hat sich dort einen Namen als streitbare Politikerin mit Ecken und Kanten erarbeitet, die sich auch nicht scheut, mit dem Stadtoberhaupt in Konflikt zu treten. „Die Arbeit im Stadtrat macht mich manchmal wahnsinnig – aber nicht mutlos“, sagt sie. In Ihrem Leben ist Ursula Plankermann ziemlich viel herum gekommen: Bevor sie sich vor über vierzig Jahren in Neumarkt niederließen, haben die Plankermanns Zwischenstationen in der gesamten alten Bundesrepublik gemacht und dabei viele Erfahrungen mit den Deutschen gesammelt. „Durch das Kennenlernen so vieler unterschiedlicher Menschen bin ich toleranter geworden“, erzählt Plankermann und verrät dabei, dass eine Ihrer Leidenschaften der Kölner Karneval sei: „Immer wenn der Rosenmontagszug im Fernsehen übertragen wird, werden mein Mann und ich ein wenig wehmütig und singen gemeinsam die Karnevalslieder mit.“

In Neumarkt fühlt sie sich aber fest verwurzelt: „Als ich hier zum ersten Mal aus dem Auto gestiegen bin, wusste ich sofort, dass ich die zweite Liebe meines Lebens gefunden hatte“.

Und so hat sie sich neben der Politik auch in anderen Lebensbereichen der Stadt eingebracht: 22 Jahre stand sie dem Verein Schloss-Spiele Neumarkt vor und war dort auch in großen und kleinen Rollen auf der Bühne zu sehen. Außerdem liegt ihr die Städtepartnerschaft mit Issoire in Frankreich am Herzen. Auch wenn, wie sie sagt, die gegenseitigen Besuche derzeit kaum „zusammen zu bringen“ seien.

Ans Aufhören denkt Ursula Plankermann hingegen noch lange nicht: „Ich erfreue mich bester Gesundheit und denke, dass es in den kommenden fünfeinhalb Jahren noch eine Menge wichtiger Vorhaben gibt, die ich als Stadträtin mitbegleiten will und werde.“ Sie nennt vor allem die Umwandlung der Marktstraße in eine Fußgängerzone, die Integration des Wunderparkplatzes in einen ökologisch gestalteten Stadtpark und eine reale Ausrichtung aller städtischen Maßnahmen nach den hochgesteckten Klima- und Nachhaltigkeitszielen der Stadt.