Fussball
ASV Neumarkt siegt in Großbardorf

Der ASV schwächelte in der ersten Hälfte bei Großbardorf. Nach der Pause zeigte sich das Team aber umso stärker.

01.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:27 Uhr
Hans Peter Gleisenberg
Hier landet ASV-Kicker Daniel Haubner noch auf dem Hosenboden, später wurde er mit zwei Treffern zum Matchwinner. −Foto: Hans Gleisenberg

Es ist ein Traumstart: Mit sieben Punkten und ungeschlagen aus drei Spielen rangiert der ASV Neumarkt in der Bayernliga auf Tabellenplatz vier. Auch beim 3:1 (0:1) beim TSV Großbardorf zeigte das Team von Jürgen Schmid seine starke Form.

Großes Lob für die Neumarkter

Sicher war noch nicht alles Gold, was glänzte, aber die Mannschaft überzeugte mit ihrem couragierten Auftreten und ließ sich auch von dem frühen Rückstand nicht verunsichern. Allerdings bedurfte es eines Elfmetertors durch Jonas Marx (46.), um in Führung zu gehen und in der Folge eine in vielen Phasen überfordert wirkende Heimelf noch deutlich zu besiegen.

Trainerstimme:Schrödl:
Mit 9:3 Toren und sieben Punkten hat sich der Aufsteiger aus Neumarkt zunächst einmal vom größten Druck befreit. Doch mahnte Coach Jürgen Schmid gleich nach dem Spiel, die Bodenhaftung nicht zu verlieren: „Es war zwar ein prima Anfang, doch es wird noch ein weiter Weg“.Wenn man aber bedenkt, dass mit Christian Schrödl einer der Topspieler verletzt fehlt, zeigt dies, dass der ASV auch mit Ausfällen umzugehen weiß. Bereits am Dienstag (18.30 Uhr) kommt der TSV Abtswind nach Neumarkt.

Einen Ritterschlag gab es dann bei der Pressekonferenz, als der Großbardorfer Moderator bescheinigte: „Dieses Team ist eine Bereicherung für die Liga“. Das unterstrich auch der Großbardorfer Trainer Andreas Brendler, der den Sieg der Oberpfälzer neidlos als verdient einstufte. Da wurde ASV-Coach Jürgen Schmid fast etwas verlegen, stimmte aber den Lobeshymnen zu. Zugleich machte er aber auch deutlich, dass es in der Pause schon einiger aufmunternder Worte bedurft hatte.

Beide Teams gingen gleich in die Vollen, schenkten sich nichts und spielten mutig nach vorne. Doch hatten die Platzherren den besseren Auftakt, als sie mit freundlicher Unterstützung der Neumarkter Abwehr und Torhüter Lukas Wutz in Führung gingen. Alban Peci schob den Ball alleine vor dem Tor stehend zur Führung ein.

ASV-Keeper rettet im Flug

Doch die Oberpfälzer zeigten sich nur wenig beeindruckt und hätten nach einem Solo von Leon Gümpelein und einer Volleyabnahme von Selim Mjaki den Ausgleich erzielen können. Allerdings musste danach der ASV-Keeper all sein Können abrufen und einen Schuss im Flug zur Ecke abwehren.

Der ASV zeigte auf, was er kann, doch kamen die Spielzüge nicht über den Staus „bemüht“ hinaus. Die Neumarkter waren im Abschluss zu zögerlich. Gefahr entstand hingegen durch einen Freistoß für Großbardorf, der aber nichts einbrachte. So blieb es zur Pause bei der knappen Führung für die Hausherren, die ASV-Coach Jürgen Schmid und seinen Co-Trainer Johannes Geitner beim Gang in die Kabine sichtbar fuchste.

Offenbar fand das Trainergespann in der Kabine die passenden Worte: Vom Anstoß weg starteten ihre Spieler wie die Feuerwehr. Gleich der erste Angriff brachte die Wende. Leon Gümpelein drang unwiderstehlich in den Strafraum ein und konnte nur unsauber gestoppt werden. Bis zur Elfmeterentscheidung dauerte es dann jedoch etwas, denn der Schiri verließ sich auf seinen Linienrichter. Erst als der nickte, zeigte er auf den Punkt und Jonas Marx verwandelte sicher.

Nach diesem Tor war ein deutlicher Bruch im Spiel der Heimelf zu verzeichnen und der ASV wurde immer stärker. Mit zunehmender Spieldauer bauten die Platzherren auch kräftemäßig sichtlich ab und ihre Versuche, doch noch etwas nach vorne zu bewirken scheiterten an der jetzt souveränen ASV-Abwehr. Einmal aber hieß es noch durchschnaufen, denn nach einem Foul am Strafraum musste Torhüter Wutz mit einer Glanzparade einen erneuten Rückstand zu verhindern.

Immer wieder angetrieben von Philipp Majewski und Flo Hausner, baute der ASV seinerseits nach vorne Druck auf. Die ASV Führung gelang dann dem Duett Marx und Haubner. Ersterer zirkelte einen Eckball genau auf Haubner und dessen Kopfballbogenlampe landete unter Zuhilfenahme des Innenpfostens im Tor (76.).

Haubner und die Slalomstangen

In der 85. Minute die Entscheidung mit dem dritten Treffer: Wieder war es Haubner, der sich in der gegnerischen Hälfte den Ball eroberte, zwei Abwehrspieler als Slalomstangen benutzte und dem Keeper mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck keine Chance ließ. Der Rest war dann Formsache.

Die eigentlich unbesiegbaren „Gallier aus dem Grabfeld“ versuchten alles, doch den Zaubertrank für den Erfolg hatte offensichtlich diesmal die Mannschaft von Jürgen Schmid in der Pause zu sich genommen und feierte nach dem Abpfiff ausgelassen ihren verdienten Auswärtserfolg.