Wirtschaft
Auch Tedi will zu Aldi, dm und Edeka

Investor Matthias Altmann stellt die fertige Planung für das ehemalige Aschenbrenner-Gelände in Bad Kötzting vor.

12.12.2019 | Stand 16.09.2023, 5:19 Uhr

Stadtbauamtsleiter Christian Kopf, Investor Matthias Altmann und Bürgermeister Markus Hofmann (v.l.) stellten die kürzlich fertiggestellte Planung zum ehemaligen Aschenbrenner-Gelände an der Westsiedlung vor. Neu dabei: Auch Tedi zieht es zu Aldi, Edeka und dm, außerdem wird es bis zu 20 neue Wohnungen geben. Foto: Stefan Weber

Die Zukunft des ehemaligen Firmengeländes von Stahlbau Aschenbrenner, dessen Verkauf an Investor Matthias Altmann Anfang des Jahres bekannt geworden war, ist zwar erst am Dienstag Thema im Stadtrat. Allerdings wird es da nur um die Änderung des Flächennutzungs-Planes vom Gewerbegebiet in ein Sondergebiet gehen.

Dennoch wollten Stadt und Investor die Bevölkerung noch in diesem Jahr darüber informieren, dass nun - nach einem Jahr Suche durch den Investor - auch die letzte Gewerbefläche vermietet wird, und zwar mit einer Überraschung: Der Ein-Euro-Shop Tedi zieht von der Lamerstraße in eine rund 1000 Quadratmeter große Fläche an die Westumgehung.

Interessenten gab es viele

Diese Zusage habe er erst vor drei Wochen erhalten, erklärt Altmann bei einem Gespräch im Rathaus. Es sei nicht ganz einfach gewesen, sagt er weiter. Denn die Fläche, in die Tedi einziehen wird, befinde sich aufgrund derLage des Grundstückesnicht auf einer Ebene mit Aldi, dm und Edeka und sei darum nicht so einfach zu vermieten gewesen.

„Interessenten hat es viele gebeben“, sagt Altmann. Allerdings hätten die in der Regel nicht alleine, sondern nur in Kombination mit einer weiteren Gewerbeeinheit ihre Zusage gegeben. Das Problem an der ganze Sache seien die zwei Ebenen gewesen, auf der sich die Flächen durch die Hanglage des Grundstückes verteilen müssten.

Von Nord (Kreisverkehr bei Gehstorf) nach Süd (Kreisverkehr Spielbank) falle das Gelände um 20 Meter ab, was die Planung insgesamt nicht einfach gemacht habe. Das weiß auch Bürgermeister Markus Hofmann, dem nicht nur Matthias Altmann, sondern auch andere Interessenten vor dem Verkauf Pläne für das Areal vorgelegt hätten. „Alle hätten da am liebsten alles zugepflastert“, erinnert er sich, mit mehrstöckigen Gebäuden und einem Parkhaus etwa.

Aber das habe die Stadt nicht gewollt, um die Geschäfte in der Innenstadt zu stärken. Aus diesem Grund sei es für Altmann aber auch schwierig gewesen, einen weiteren Mieter für eine Ladenfläche zu finden, die durch das Gelände unter dem künftigen Edeka-Markt entstehen wird.

20 Wohnungen könnten entstehen

Wie berichtet, werden am nördlichen Ende des Grundstückes Aldi und dm ein Super- und Drogerie-Markt-Duo bilden. Nach Süden schließt ein Parkplatz mit 180 Stellmöglichkeiten an, dann kommt auf Höhe des selben Niveaus ein neuer und großer Edeka.

Am Kreisverkehr bei der Spielbank soll ein Wohngebäude mit bis zu 20 Wohnungen mit einer Größe von 50 bis 100 Quadratmetern entstehen. „Aber das liegt ganz daran, was sich potentielle Käufer vorstellen“, sagt der Investor.

Zwischen der Höhe des Edeka-Marktes und dem Wohngebäude werde nach den aktuellen Planungen ein Höhenunterschied von acht Metern entstehen - den Raum dazwischen zu belegen, sei im vergangenen Jahr die große Aufgabe gewesen, so Altmann.

Genehmigung:Abbruch:Straße:Baubeginn:Einkaufen:
In der Stadtratssitzung am Dienstag wird die Änderung des Flächennutzungs-Planes besprochen. Im Januar soll es dann um den Bebauungsplan an sich gehen.Ab dem 13. Januar plant Investor Matthias Altmann den Abbruch der alten Gebäude, der bis April abgeschlossen sein soll.Um Staus aus Richtung Norden zu verhindern, muss eine Linkgsabbieger-Spur gebaut werden - die muss noch vor dem Baubeginn der Gewerbeflächen fertig werden.Durch die Vorarbeiten wird sich der für Sommer 2020 geplante Baubeginn wohl auf Herbst verschieben, schätzt Altmann.Der Einkauf bei Aldi, dm, Edeka und Tedi sollte - so die Planungen bisher - dann wohl ab Ende des Jahres 2121 möglich sein, schätzt der Investor.

Im Prinzip hätte er statt Wohnungen auch noch mehr Gewerbeeinheiten gebaut, sagt er - doch das sei nicht im Sinne der Stadt gewesen. Letztlich habe es ihm in die Hände gespielt, dass Tedi am bisherigen Standort über eine Fläche von nur 500 Quadratmetern verfüge, aber keine Verträge mehr für Flächen verlängere, die unter 600 Quadratmetern lägen. Nun sei eine Lösung entstanden, die Stadt, Investor und Mieter zufriedenstelle.

Doch das seien immer noch nicht alle Probleme gewesen, mit denen er sich in den vergangenen Monaten habe beschäftigen müssen, wie Altmann erklärt. Nicht nur, dass die Gebäude, die teilweise noch aus den 60er-Jahren stammten, mit Materialen wie Asbest belastet seien. Unter dem Grundstück verlaufe auch der Urtlbach in einer Verrohrung, die erneuert und verlegt werden müsse.

Eine Linksabbiegerspur müsse auch noch gebaut werden, und damit die Stadt den Geh- und Radweg entlang der Straße von 1,80 Meter auf 2,50 Meter verbreitern könne, sei die gesamte Planung weiter an den Hang „gedrückt“ worden.

Bei 300 Metern Länge habe das Grundstück dabei gerade einmal eine Breite von 40 Metern mit vielen Böschungen.

Herausgekommen sei letztlich ein „sehr guter Kompromiss“, wie alle drei versichern, der das größte „Schreckgespent, eine Industriebrache am Ortseingang“, verhindere. Der Stadtrat wird sich wohl in der ersten Sitzung des Jahres im Januar mit den genauen Bauplänen beschäftigen.

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