Neumarkt
Blasmusik-Battle: Eine spannende Volksfest-Neuheit

22.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:57 Uhr
Lothar Röhrl
Drei Formationen nahmen an dem spannenden Blasmusik-Vergleich Teil. −Foto: Lothar Röhrl

Der englische Begriff „Battle“ heißt „Schlacht“. Wenn eine Veranstaltung auf einem Volksfest wie dem Neumarkter „Blasmusikbattle“ heißt, könnten es sich Nichteingeweihte schon einmal vorstellen, dass da Leute mit Pauken und Trompeten aufeinander losgehen... Von wegen: Eine wunderbar wohl-klingende Neuerung mit diesem Titel hat es am Sonntag auf dem Jura-Volksfest gegeben.

Mit einer Schlacht hatte diese nicht im Geringsten etwas gemeinsam. Die Idee ist schon öfter anderswo praktiziert worden. Dazu hätten auch Zuhörer ihre Instrumente mitgebracht, berichtet Festwirt Marco Härteis. Zum Schluss hätten rund 100 Instrumentalisten auf der Bühne zusammengespielt, erinnert sich auch Martin Neger von „Altmühl-Blech“ an eine dieser klingenden Zusammenkünfte.

Zum Vergleich: Bei der Premiere auf dem Neumarkter Volksfest waren es 16 Musikanten, verteilt auf die drei Kapellen „Altmühl-Blech“ und „KaBölle“ – beide aus der Gemeinde Dietfurt – sowie das „Vorwaldblech“ aus Bernhardswald.

Der Applaus ist der Lohn

Ansprechpartner bei der Organisation des Ganzen war Tim Wihr. Er ist der Chefplaner für das gesamte Musikprogramm des diesjährigen Jura-Volksfests gewesen. Die Idee zu dem „Battle“ hat ihren Ursprung in Berching, wie Wihr erklärt: Denn am letzten Tag, dem Dienstag nach Pfingsten, findet in Berching das traditionelle „Bachamer Blech“ statt.

Mit dabei seien drei Blasmusikkapellen, die sich untereinander sehr gut verstehen. Daher handle es sich nicht wirklich um ein Battle, sondern um einen Blasmusik-Vergleich. Jeder Volksfestbesucher dürfe sich dabei wie ein Schiedsrichter fühlen. „Mit seinem Applaus belohnt er die Musiker.“

Der Festausschuss des Neumarkter Stadtrats hatte dieses Event im Berchinger Festzelt miterlebt und war so begeistert, dass Tim Wihr dem Neumarkter Volksfestreferenten Franz Düring und Stadtrat Heiner Zuckschwert versprechen musste, etwas Vergleichbares auch in Neumarkt zu veranstalten.

Das Blasmusik-Battle am Sonntag sollte laut Wihr bewusst ein „Kontrast-Programm“ sein. Denn Blasmusik passe wunderbar in jedes Bierzelt hinein.

Bei der Premiere konnten die Musiker ob des guten Wetters zunächst draußen spielen. Zumindest so lange, bis es in der aufziehenden Dämmerung draußen zu kühl wurde. Dann zogen die Formationen in die Kleine Halle um.

Blasmusik trifft Blasmusik

Den zweiten Volksfest-Sonntag hatte Wihr unüberhörbar unter das spannende Motto „Neue Volksmusik“ gestellt. Denn auch im Weinzelt war mit „D’Wirtshausmusi“ aus Neumarkt eine Original-Blasmusik-Kapelle engagiert.

Dieses Quartett hatte viel Freude daran, Originaltitel etwa aus der Pop-Musik mit einem akustischen Gewand zu versehen, das Freunden der Blasmusik zum Mittanzen anregte.

Das Quartett besteht aus Andreas Dirnhofer mit dem Flügelhorn und am Schlagzeug − sehr originell spielt er beide oft gleichzeitig, Bernhard Distler an der Basstrompete, Stefan Dotterweich am Akkordeon und Michael Sammüller, der die Tuba bläst.