Neueröffnung in Neumarkt
Das Kasterl bietet Platz für viele Verkäufer

23.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:12 Uhr
Gerd Schlittenbauer
Christian Eisner durchschneidet das Band: Das Kasterl ist eröffnet. −Foto: Schlittenbauer

„Fachgeschäft für fast alles“, nennt sich das Kasterl – ein modernes Open-Shop-Konzept in der Kastengasse 14. Christian Eisner und seine Crew von „Aktives Neumarkt“ haben die rund 65 Quadratmeter große Verkaufsfläche im stadteigenen Gebäude am Samstag offiziell eröffnet.

„Wir werden ohne einen solchen Platzmarkt in Zukunft nicht mehr auskommen“, sagte Innenstadtreferentin Gerlinde Wanke. Sie sieht im Kasterl eine Verbindung zwischen Online und Offline: Hier könnten die Kunden die Dinge, die sie kaufen wollen, noch anfassen: „Die Lebensfreude wird dadurch inspiriert.“

Dennoch soll das Kasterl keine Rückkehr in alte Zeiten bedeuten. City-Manager Christian Eisner sieht darin „keinen Laden, sondern eine Plattform.“ Dies liege vor allem daran, dass das Sortiment wechselt.

Die Verkäufer können ab 60 Euro pro Monat Würfel, Regale oder Flächen mieten und dort ihre Waren feilbieten. Drei Würfel werden im Paket angeboten und haben einen „Verkaufsraum“ von 0,5 Quadratmeter Größe. Ein Regal hat schon 0,75 Quadratmeter – „nach oben gibt es keine Grenzen“, sagt Eisner. So kann man die Verkaufsfläche auch nach Quadratmetern mieten.

Es ist Platz für 40 Anbieter

Das Angebot ist bunt, die Mieter kommen aus der Region zwischen Nürnberg und Dietfurt. 29 waren es bei der Eröffnung, zwei weitere kommen nächste Woche hinzu. Platz ist für insgesamt 40 Anbieter.

Die Testphase läuft – ebenso wie die Mietverträge – zunächst bis zum 23. Dezember. Christian Eisner ist aber optimistisch, dass das Projekt in der Kastengasse oder möglicherweise an einem anderen Ort verlängert wird. Dann soll der Anbieter seine Fläche immer für drei Monate mieten können.

Ideengeberin für das Open-Shop-Konzept ist Erwina Styra. Sie ist in Neumarkt aufgewachsen, wohnt in Ulm und hat dort im Juli ein vergleichbares Projekt gestartet. Auf der Suche nach einer Ladenfläche für einen eigenen Concept-Store in Neumarkt traf sie Christian Eisner und gemeinsam begeisterten sie sich für das „Kasterl“ in der Jurastadt. „Wir möchten Leerstände eindämmen“, sagt Erwina Styra, „und auch Online-Kunden in den Laden bekommen. Das Projekt in Ulm kommt sehr gut an, es gibt dort viele individuelle Sachen, außerdem werden Workshops angeboten.“

Was es dort alles gibt

Drei Neumarkter Geschäfte nutzen das Kasterl schon als Präsentationsfläche. Momentan gibt es dort zudem Babybekleidung, Geschenkboxen, Stempel, Karten und Kunst, Wärmekissen, handgemachte Kerzen, Wein, Honig oder Kleidung, Das Tourismusbüro bietet seine Artikel an, in einem Charity-Kasterl stellt der Kindergarten Woffenbach ein Kochbuch aus – und auch der Adventsloskalender wird im Kasterl verkauft werden.