Neumarkt
Das sind die besten WGG-Seminararbeiten

Müll, Brexit und Effi Briest: Die Themen der Arbeiten des Abiturjahrgangs am Willibald-Gluck-Gymnasium sind breit gefächert.

08.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:53 Uhr
Heike Regnet
Die Schüler der neun besten Seminararbeiten des aktuellen Abiturjahrgangs am Willibald Gluck Gymnasium können zurecht stolz auf ihre Leistung sein. −Foto: Heike Regnet

Auch in diesem Schuljahr wählten die Abiturienten des Willibald-Gluck-Gymnasiums interessante und anspruchsvolle Themen für ihre Seminararbeiten aus. Die neun besten Arbeiten wurden nun vorgestellt. Anerkennung zollte auch Oberstudiendirektor Bernhard Schiffer für die ausgezeichneten Ergebnisse.

Leonie Werner beleuchtete das „Korallenriff – ein bedrohtes Ökosystem“. Hauptgrund der Gefährdung intakter Korallenriffe ist der Klimawandel. Ozeane versauern, zu hohe Temperaturen führen zur Korallenbleiche - dem Absterben der Korallen. Abhilfe könnten gezielte Riffrestaurierungen schaffen. So wurden am Great Barrier Reef bereits Schutzmaßnahmen eingeleitet, wie die Züchtung von Hybrid-Korallen (hitzeressistente Korallen). Auch könnte mit einer Wolkenkanone die Wasseroberfläche abgekühlt werden.

Moritz Sippl befasste sich mit „Un-United Kingdom – Will Scotland gain independence?“ Im Fokus steht die schottische Unabhängigkeitsbewegung. „Dazu habe ich mir die historische Entwicklung der Bewegung, sowie mögliche Vor- und Nachteile, die eine schottische Unabhängigkeit mit sich brächte, betrachtet.“ Aufgezeigt wird auch, welchen Einfluss die Wahl von Boris Johnson, der Brexit oder die Corona-Pandemie auf die Unabhängigkeitsbewegung haben. Abschließend skizziert Sippl drei Zukunftsszenarien.

Nachdenken über die Zukunft

Ralf Hirschmann rückte „Dystopian literature – a recipe for success. Using Black Mirror as an example“ in den Fokus und untersuchte den Effekt dystopischer Literatur auf Leser und Zuschauer entsprechender Filme. „Ich fand heraus, dass diese Art von Literatur Menschen dazu bringt, über die Zukunft nachzudenken und ihnen dabei hilft, mit ihren Ängsten besser umzugehen.“ Anhand einer Episode der Serie Black Mirror zeigte er auf, welche Mittel eingesetzt werden. Sein Fazit: „Der Erfolg solcher Werke wird auch künftig bestehen.“

Morris Winter erörterte „Extremsportarten Laufen, Klettern und Base-Jumping - Ein Trend trotz hohem Risiko“. So analysierte er die Entwicklung eines Extremsports zum Trendsport und führte hierzu auch einige Interviews. „Ziel war es, die Gründe für jenen Wandel und dessen zukünftige Auswirkungen zu veranschaulichen.“ Markanteste Gründe sind die starke Präsenz der Medien und der Risikofaktor.

Marius Linhard widmete sich dem „Brexit and the Importance of a Trade Deal: Analysing the Financial Market“. So ist die ökonomische und politische Abhängigkeit zwischen Europäischer Union und Vereinigtem Königreich immens. Das Pro-Brexit-Votum sorgte für Kursrutsche an den weltweiten Devisen- und Aktienmärkten. „Der bürokratische Mehraufwand ist erheblich, so dass trotz des geschlossenen Handels- und Kooperationsabkommens der wirtschaftliche Schaden durch den Brexit für das Vereinigte Königreich enorm sein wird.“

Sophia Donhauser schrieb über „Gesellschaftskritik in Theodor Fontanes Effi Briest und der gleichnamigen Verfilmung von 2009 im Vergleich“. Während im Buch Effi Briest an den gesellschaftlichen Erwartungen zugrunde geht und stirbt, tritt sie im Film selbstbewusst auf und wird zur Identifikationsfigur. „Buch und Film zeigen die Macht, die die Gesellschaft auf das Individuum hat und stellen mögliche Folgen für den Einzelnen dar. Im Grunde ist jeder Einzelne früher wie heute Opfer der Gesellschaftszwänge.“

Katharina Schmeißer ging „MethylphenidatA– nwendung bei ADHS“ auf den Grund. Sie erläutert die Wirkungsweise von „Ritalin“ und das Krankheitsbild ADHS. „Kern meiner Arbeit war die Schnittstelle dieser beiden Bereiche und die Beantwortung der Frage, wie und vor allem warum sich Methylphenidat als Stimulans positiv auf die ADHS-Symptomatik auswirkt.“ Sie vermutet, dass die hyperaktive Symptomatik eine körpereigene Ausgleichsstrategie ist. Um die Wirkung des Medikaments zu veranschaulichen, begleitete sie einen Betroffenen über einen Zeitraum von 36 Tagen.

Kraut gegen Depressionen

Sophie Vollmar stellte „das Johanniskraut“ in den Mittelpunkt und fragte, ob das Johanniskraut die Rettung von – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie – an unipolaren Depressionen Erkrankten und deren Verstimmungszuständen sein kann? „Insgesamt kam ich zu dem Schluss, dass eine Einnahme von pflanzenbasierten Medikamenten in vielen Fällen nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ratsam und sinnvoll sein kann.“

Victoria Alzinger recherchierte zu Plastikmüll in den Weltmeeren -– Ursachen, Verbreitung, Auswirkungen und Lösungsansätze. „Kunststoffe sind das weitverbreitetste Material weltweit.“ Plastik in der Umwelt bringt viele negative Auswirkungen mit sich. Weltweit wird nach Lösungen gesucht. Meeresmülleimer in den Häfen oder Mikroplastikfilter aus Quallen sollen Abhilfe schaffen. Ihr Appell: „Wenn wir unverzüglich in globaler Zusammenarbeit mit der Umsetzung derartiger Lösungsansätze beginnen, können wir unseren Planeten noch vor schlimmeren Folgen bewahren.“