Tierwelt
Dem Pferd schnell helfen können

Nicole Kerscher organisierte Kurs für die Erste-Hilfe. 25 Teilnehmer bekamen Tipps fürs richtige Verhalten in Notsituationen.

19.01.2016 | Stand 16.09.2023, 6:52 Uhr
Rund 25 Pferdebesitzer nahmen am Erste-Hilfe-Kurs für Pferde teil. −Foto: fsa

Es gibt verschiedene Notfallsituationen, in denen ein Pferd so schnell wie möglich Erste-Hilfe braucht. Das kann sowohl im Stall, auf der Weide oder auch bei Ausritten der Fall sein.

Aber wie verhält man sich richtig und informiert den Tierarzt korrekt. Viele Pferdesportverbände bzw. Vereine und Privatbetriebe bieten inzwischen Kurse an, in denen es um Pferde geht. So ein Kurs ist jedem zu empfehlen, der es mit Pferden zu tun hat.

Erfahrene Pferdewirtin

Nicole Kerscher, die einen Pferdestall in der Dabergerstraße betreibt, hat so einen Kurs organisiert. Sie konnte als Kursleiterin Bettina Riedl-Krammer aus Spiegelau gewinnen. Die Kursleiterin ist Pferdewirtin, Sachverständige für Großtierrettung und Bergung und arbeitet ehrenamtlich als Pferdesanitäterin bei der Großtierretung in Deggendorf.

Rund 25 Teilnehmer, darunter nur zwei Männer, die es privat oder in Reitvereinen mit Pferden zu tun haben, waren der Einladung gefolgt. Der Kurs dauerte am Samstag von 9 bis 16 Uhr, eine Mittagpause wurde eingelegt.

Die erste Zeit überbrücken

Die Referentin führte aus, dass in den meisten Fällen die Erste-Hilfe-Maßnahmen dazu dienen, die erste Zeit zu überbrücken bis der Tierarzt eintrifft und das Pferd behandeln kann. Wenn das Pferd z.B. eine stark blutende Wunde am Bein hat, kann es lebensrettend sein, wenn das verletzte Bein abgebunden wird bzw. ein Druckverband angelegt wird, um die Blutung unter Kontrolle zu haben bis der Tierarzt kommt.

Es müsse auch darauf geachtet werden, dass das Pferd regelmäßig gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) geimpft ist. Denn schon bei kleinen Wunden besteht die Gefahr einer Infektion, die tödlich ausgehen kann.

Eine gut sortierte Stallapotheke mit den wichtigsten Utensilien sollte vorhanden sein. Für verschiedenste erste Maßnahmen brauche man eine Stallapotheke, die stets griffbereit sein muss. Eine Handy sollte man im Stall und auch bei Ausritten ständig dabei haben.

Konkretes Meldebild

Der Tierarzt muss im Notfall über folgendes informiert werden: Name und Anrufer des Pferdebesitzers. Standort und Name des Pferdes mit kurzer Erklärung wichtiger Informationen (Rasse, Alter, Fohlen bei Fuß); Anzeichen der Erkrankung oder Art der Verletzung; seit wann besteht die Erkrankung oder Verletzung; welche Erste Hilfe wurde geleistet; sind noch andere Pferde verletzt oder krank; verhalten des Pferdes; werden weitere Helfer benötigt. Der Tierarzt kann am Telefon genau sagen, wie man sich verhalten soll. (fsa)