Politik
Demo gegen Junge Alternative in Neumarkt

Die Jugendorganisation der AfD trifft sich in Neumarkt. Dagegen will ein Neumarkter Bündnis seinen Unmut kundtun.

11.04.2019 | Stand 16.09.2023, 5:47 Uhr

Die Jugendorganisation hat zu einer Infoveranstaltung in Neumarkt eingeladen. Ihre Location mussten sie aber wechseln, da der Wirt des ursprünglichen Veranstaltungsortes ihnen abgesagt hat. Foto: Maja Hitij/dpa

Für Samstagabend hat die Junge Alternative in Neumarkt eine Veranstaltung angesetzt. „Jung? Patriotisch? Konservativ? Wir stellen uns vor!“, verkündet ein Plakat mit den Führungsköpfen der AfD-Jugendorganisation in Bayern darauf. Gegen die JA und deren Versammlung will wiederum eine andere Veranstaltung lautstark demonstrieren.

Junge Alternative rechnen mit vielen Gegendemonstranten

Eigentlich war die Junge Alternative in einem anderen Neumarkter Lokal untergebracht. Doch dessen Gastwirt hat den Veranstaltern um Luis Hill, den JA-Vorsitzenden in Ostbayern, abgesagt. Er habe Druck gespürt, sagt der Gastwirt auf Nachfrage der MZ. Er habe teils anonyme Telefonanrufen bekommen, die ihn mit der Frage konfrontierten, warum er die Junge Alternative bei sich treffen lasse. Dabei habe er immer alle Parteien und Vereine bei sich tagen lassen. Eine auszuschließen, sei für ihn nicht nachvollziehbar, sagte der Gastwirt.

Letztlich fand die Junge Alternative aber im Dirty Harry’s Music Bistro an der Ecke Rosengasse und Kastengasse einen neuen Veranstaltungsort. Dort soll neben Luis Hill auch Sven Kachelmann, Landesvorsitzende der Nachwuchsorganisation der AfD, unter den Rednern sein. Auf Anfrage der MZ erklärte die JA, dass es sich bei der Veranstaltung um eine allgemeine Infoveranstaltung handele und weiter: „Es wird mit vielen Gegendemonstranten gerechnet“.

Von rund 250 geht Tobias Emmerling aus. Der Name des Linken-Politikers steht in der Anmeldung für den Friedensmarsch, der traditionell am Ostersamstag in Neumarkt stattfindet. Zugleich soll er aber auch als Gegenveranstaltung zu jener der Jungen Alternativen genutzt werden, so die Absicht von Emmerling und dem Antifaschistischen Aktionsbündnis für Menschlichkeit und Frieden. Diesen Namen hat sich laut Emmerling inzwischen jenes Bündnis gegen Rassismus gegeben, dass sich 2018 im Nachgang derProteste gegen eine AfD-Veranstaltung in Neumarktgegründet hatte.

Landratsamt entscheidet

Damals hatten gut 300 Neumarkter lautstark die Reden von AfD-Politikern vor rund 30 Besuchern mit Trillerpfeifen, Trommeln, Buh-Rufen und Sprechchören übertönt. Auch diesmal wollen sich die Gegendemonstranten bemerkbar machen. Unter anderem sei eine Trommlergruppe angedacht, sagt Emmerling.

Dessen kurzfristig im Zuge des geänderten Veranstaltungsortes umgeplante Route des Friedensmarsches, der um 16 Uhr am Bahnhof startet und über eine Zwischenstation vor dem Rathaus (gegen 17 Uhr) bis zu einer finalen Gegenveranstaltung an die Ecke Rosengasse/Marktstraße (ab 18 Uhr) führen soll, ist jedoch noch nicht von den Sicherheitsbehörden genehmigt. Das zuständige Landratsamt will am Freitagmorgen über den geänderten Verlauf des Marsches entscheiden.

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