Eishockey
Den Ice Tigers fehlt die Power

Die Nürnberger erspielen sich bei der Niederlage in Köln zu wenige Chancen. Schon morgen geht es in Schwenningen weiter.

22.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:20 Uhr
Christian Rupp
Nürnbergs Torwart Niklas Treutle kehrte in Köln aufs Eis zurück. −Foto: Thomas Hahn / Eibner-Pressefoto/Thomas Hahn / Eibner-Pressefoto

Die Nürnberg Ice Tigers haben ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien mit 2:4 verloren. In einer hitzigen Partie haderten die Franken mit einfachen Gegentoren und zu wenig Offensivpower. Ice-Tigers-Trainer Frank Fischöder musste zwar auf den angeschlagenen Angreifer Jake Ustorf verzichten, konnte dafür aber wieder auf Stammtorwart Niklas Treutle sowie Stürmer Chris Brown zurückgreifen und brach damit auch seine bisherigen Reihen-Kombinationen auf.

Nürnberg blieb zu harmlos

War am vergangenen Wochenende noch die Chancenverwertung der Knackpunkt, war es diesmal auch die Chancenerarbeitung. Insgesamt blieb Nürnberg über weite Strecken zu harmlos und konnte das zuvor gezeigte Tempo nur selten aufs Eis bringen. In einem hitzigen Duell mit insgesamt 71 Strafminuten (Köln 46, Nürnberg 25) ließ Ice-Tigers-Stürmer Dane Fox gleich zweimal die Handschuhe fallen, während Haie-Angreifer Maurice Edwards nach einem bösen Hit mit dem Ellenbogen gegen den Kopf von Nicholas Welsh mit einer Matchstrafe zum Duschen geschickt wurde (38.).

Verlängerung:Tor:
Titelanwärter Mannheim hat eine überraschende Heimpleite gerade noch verhindern können. Die Adler gewannen gegen die noch sieg- und punktlosen Krefeld Pinguine knapp nach Verlängerung mit 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 1:0).Vor 6051 Zuschauern sorgte in der Verlängerung der frühere NHL-Profi Korbinian Holzer nach 50 Sekunden für die Entscheidung.

Doch auch im Powerplay fehlte es an Finesse, Ideen und Durchschlagskraft. Stattdessen kassierte Nürnberg zu einfache Gegentore: Beim 0:1 ließ Treutle in Unterzahl eine Direktabnahme von Edwards durch die Hosenträger rutschen, sodass Ex-Ice-Tiger Alexander Oblinger abstauben konnte (28.). Beim 0:2 liefen die Franken in einem Konter, bei dem Marcel Müller zum mitgelaufenen Luis Üffing querlegte, der für sein erstes DEL-Tor den chancenlosen Treutle tunnelte (49.). Und auch beim späteren 1:3 sah Treutle nicht gut aus, als Lucas Dumont mit einem Bauerntrick traf (54.).

Zwischenzeitlich hatte Ryan Stoa gezeigt, wie einfach das Toreschießen sein kann, als er nach Passannahme und ein paar Schritten den Puck zum 1:2 unter die Latte versenkt hatte (50.). Als die Ice Tigers eine Minute vor Schluss sogar noch eine doppelte Überzahl-Möglichkeit hatten und durch den gezogenen Torhüter ein Sechs-gegen-Drei spielen durften, kassierten sie das 1:4 durch Landon Ferraro (60.).

„Brutal umkämpftes Spiel“

Elf Sekunden vor der Schlusssirene betrieb Tim Bender noch ein wenig Ergebniskosmetik (60.). „Es war ein brutal umkämpftes Spiel um jeden Zentimeter Eis. Es war extrem hart und bis zum Schluss eng. Umso bitterer, dass es dann so ausgeht“, sagte Treutle bei Magenta Sport. „Wir müssen vor dem Tor präsenter sein, dem Torwart die Sicht nehmen und dort die Zweikämpfe gewinnen.“ Nach drei Niederlagen in Folge ist Nürnberg am Freitagabend (19.30 Uhr) zu Gast bei den Schwenninger Wild Wings, die erst einen einzigen Zähler auf ihr Punktekonto buchen konnten und noch immer auf den ersten Saisonsieg warten. Am Sonntag (19 Uhr) geht es dann zu Hause gegen die Straubing Tigers. Dann gilt es, Ex-Ice-Tigers Andreas Eder zu stoppen, der in der Vorsaison drei Tore in vier Begegnungen mit seinem Ex-Verein erzielt hatte.