Freizeit
Der coole Eismann von der Donau

Eine Eisdiele in Regensburg ist nichts Neues. Eine auf zwei Rädern schon. Das Eisfahrrad Felice ist in der Region ein Unikat.

11.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:55 Uhr

Wenn Felix Dümmler seine Glocke klingelt, wissen die Badegäste an der Donau: Jetzt gibt’s Eis. Foto: Stefanie Kraus

Als Kind hat er schon immer gerne Eis gegessen. Jetzt wurde diese Leidenschaft für Felix Dümmler zum Nebenberuf. Seit Mai 2017 ist der gelernte Schreinermeister mit seinem Eisfahrrad Felice am Ufer der Donau unterwegs. Fast täglich fährt er hier im Sommer auf und ab und sorgt bei den Badegästen am Donaupark für Abkühlung. Die Idee dazu hatte der Eisliebhaber bereits vor vier Jahren. Bis das Konzept dann ausgereift war, vergingen zwei weitere Jahre. „Mit dem Eiswagen hat es dann pling gemacht“, verrät er im Interview mit der MZ.

Mittlerweile bestreitet Felix Dümmler die zweite Saison und ist bisher der Einzige seiner Art in der Region. Vielerorts sorgt er deshalb für Aufsehen. „Du musst nicht mal Eis dabei haben. Fahr nur vorbei und die Leute lachen dich an und strahlen.“ Kein Wunder, denn die bunte Konstruktion der Marke Eigenbau, fällt jedem sofort ins Auge. Als das Eisfahrrad an den Badebuchten am Donaupark angeradelt kommt, läutet der Eisverkäufer laut mit einer Glocke. Sofort springen die ersten Kinder von ihren Handtüchern auf und laufen dem Wagen entgegen. Sie sind gespannt, welche Sorten „der Felix“ heute für sie mitgebracht hat.

Ein Video von Regensburgs erster Fahrrad-Eisdiele sehen Sie hier:

Ein Unikat auf zwei Rädern

Das Fahrrad, mit dem Felix Dümmler unterwegs ist, hat er gebraucht gekauft und dann von Grund auf saniert. Der Aufbau, in dem er das Eis transportiert, ist eine handelsübliche Gefriertruhe. Diese ist innen mit einem Mantel aus Gelkühlpacks ausgestattet und kühlt die Ware bis zu acht Stunden. Über der Truhe befindet sich ein kleiner Verkaufstresen, der von einer Markise überspannt ist. Zusätzlich ist daran der nostalgische Waffelspender montiert. Auf dem Gepäckträger ist noch eine große Transportbox montiert, die zusätzlichen Stauraum für Waffelbecher und Holzlöffel bietet. Mehr Platz benötigt er nicht.

Durch hohe Belastung und Verschleiß, müssen am Rad ständig Teile ausgetauscht oder erneuert werden. Erst durch den Praxistest ergeben sich dann Anreize und Ideen zu Verbesserungen, die der Besitzer dann nachrüstet. „Ich bin dauernd am neu konstruieren und basteln.“ Das nötige handwerkliche Geschick bringt der gelernte Schreinermeister mit und bekommt dabei sogar noch Unterstützung aus der Familie.

Das Angebot variiert fast täglich. Bis zu acht verschiedene Sorten bietet er an. Dabei ist vom Klassiker bis zur kreativen Neuschöpfung alles dabei. „Besonders beliebt ist in diesem Jahr die Sorte Pistazie“, verrät Felix Dümmler. Seine Ware bezieht er von einer Eisdiele im Bayerischen Wald. Die Frage, ob ihm das Eis in diesem Jahr schon mal ausgegangen sei, verneint er und lacht. In seinem ersten Jahr sei das schon ab und zu vorgekommen, aber in diesem Jahr sei er vorbereitet. Auch für Veranstaltungen wird er gerne gebucht. Vom Kindergeburtstag bis zur Firmenfeier oder zur Hochzeit war schon alles dabei.

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Kleine Pannen kein Problem

In diesem Jahr gab es auch mit dem Fahrrad noch keine größeren Pannen, obwohl Mensch und Maschine bei diesen Temperaturen auf eine harte Belastungsprobe gestellt werden. „Ich hatte dieses Jahr erst zwei Reifenplatzer“, berichtet Felix Dümmler. Bisher konnte er dabei auf die bereitwillige Hilfe seiner Kunden zählen, denn diese unterstützen ihn bei der Reparatur noch vor Ort. „In zehn Minuten war alles wieder heil, einer hatte alles dabei“, erinnert er sich dankbar.

Verkäufer und Ware sind gleichermaßen beliebt. Auf Nachfrage hin bewerteten die Kunden das Eis mit „unbandig guad“ und „ausgezeichnet“. Natürlich muss ein passionierter Eisverkäufer auch eine eigene Lieblingssorte haben. Aber – ganz Geschäftsmann – findet Felix Dümmler alle seine Sorten gleich gut. Was er sich entlocken lässt, ist: „Je heißer, desto fruchtiger. Da esse ich gerne Limette, Zitrone oder Mango. Bei kühleren Temperaturen darf es dann gerne etwas mit Nuss sein.“ Natürlich aus der eigenen Radl-Gefriertruhe.

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