Theater
Die „Grüne Hölle“ auf dem Ludwigsberg

Der Bau des Bühnenbilds für „Ein Sommernachtstraum“ stellt für Bad Kötztinger Festspieler eine besondere Herausforderung dar.

14.04.2015 | Stand 16.09.2023, 7:08 Uhr
Rainer N. Heinrich

Josef Kolbeck, Beate Bauer und Franz Bachl (v. l.) präsentieren das Bühnenmodell für „Ein Sommernachtstraum“.

„Das wird eine grüne Hölle“, deutete Johannes Reitmeier bei der vorjährigen Schwammerbräj seine Vorstellungen an, wie das Bühnenbild für „Ein Sommernachtstraum“ aussehen könnte. Seit Sonntag können sich die Festspieler auch einen Begriff machen, was mit der „grünen Hölle“ auf sie zukommt.

Das seinerzeit versprochene Bühnenmodell ist nämlich in Bad Kötzting eingetroffen. Die Vorsitzende Beate Bauer und ihr Stellvertreter Josef Kolbeck vermaßen Anfang vergangener Woche die drei Spielebenen der Bühne auf dem Ludwigsberg, damit das Modell maßstabsgetreu hergestellt werden konnte. Monika und Karl-Heinz Hollmeier brachten es aus Kaiserslautern mit, wo Reitmeier mit der Premiere des Rockspektakels „Everyman“, das er am dortigen Pfalztheater inszenierte, einen großen Erfolg feierte.

Hier wurde es auch angefertigt – jedoch von einem Bühnenbildner des Tiroler Landestheaters. „Auch wenn das Modell es anders vermuten lässt, wird der Bühnenbau für uns eine große Herausforderung“, lautete der erste Kommentar von Josef Kolbeck bei der Präsentation. Auch der Bad Kötztinger Bühnenbauer Franz Bachl ist sich sicher, dass es nicht leicht sein wird, die Vorstellungen und Vorgaben Reitmeiers die Tat umzusetzen.

„Die vorhandene Natur der derzeitigen Bühne wird soweit wie möglich in das neue Bühnenbild integriert“, lautet sein erster Ansatz. Auch die zwei Hochsitze dürften kein Problem werde – aber den Ludwigsturm hinter einer grünen Baumkulisse zu verstecken, sei schon eine besondere Dimension.

Auch wird viel Sammelarbeit notwendig werden. Steine müssen ebenso herbeigeschafft werden wie Baumstümpfe und Baumscheiben. Ebenso wird sehr viel Moos benötigt, um die Bühne einzugrünen. Aber Bachl ist zuversichtlich, dass die Arbeiten bis zum Probenbeginn abgeschlossen werden können, wenn die letzten Details mit Johannes Reitmeier abgesprochen sind.

Dennoch: Die Zeit drängt, denn das alte Bühnenbild muss möglichst schnell abgebaut werden. „Wir brauchen zum Abriss jede helfende Hand, wobei besonders die jungen Männer gefragt sind“, sagt Josef Kolbeck und hofft auf zahlreiche Beteiligung an den samstäglichen Arbeitseinsätzen ab 10 Uhr auf dem Ludwigsberg.

„Die Bitte der Festspielgemeinschaft um Kleiderspenden traf im ganzen Landkreis auf offene Ohren“, sagte Beate Bauer und dankte allen Frauen und Männern, die sich von einem oder mehreren Kleidungsstücken trennten, vor allem, weil auch „ganz edle Stücke und hochwertige Stoffe darunter sind.“ Kostümbildnerin Antje Adamson ließ die Kleidungsstücke abholen und hat inzwischen mit der Umarbeitung alle Hände voll zu tun.

Der Kartenvorverkauf laufe sehr gut, mit der Folge, dass zu einigen Vorstellungen nur noch vereinzelte Karten vorrätig seien. „Wenn also Personengruppen gemeinsam das Stück anschauen wollen“, rät die Vereinsvorsitzende „zum Besuch einer Vorstellung an den Sonn- oder Dienstagen, da an diesen Tagen noch zusammenhängende Kartenkontingente verfügbar sind.“