Einzelhandel
Ältester Supermarkt Neunburgs schließt

Der Markt in der Amberger Straße war nicht mehr rentabel zu betreiben, begründet Edeka das Aus auf Nachfrage der MZ.

14.04.2015 | Stand 16.09.2023, 7:08 Uhr
Karl-Heinz Probst
Seit 30 Jahren wurden an diesem Standort in der Amberger Straße Lebensmittel verkauft. Am Samstag ist damit Schluss. −Foto: ggo

Der älteste Supermarkt in der Pfalzgrafenstadt schließt am 18. April 2015 seine Pforten. Im September 1985 erteilte der Stadtrat die Baugenehmigung für den Lebensmittelmarkt an der Amberger Straße, wo sich einst das Opel-Autohaus Bauer mit seiner BP-Tankstelle befand. In seiner 30-jährigen Geschichte firmierte der zur Edeka-Gruppe gehörige Markt unter verschiedenen Namen von Super 2000 über Neukauf bis zuletzt Edeka.

„Es gibt keine spezifischen Gründe, die Filiale in der Amberger Straße war auf Dauer einfach nicht mehr rentabel zu betreiben“, sagte Alexander Hippach, Pressesprecher von Edeka-Südbayern auf Nachfrage der Mittelbayerischen Zeitung. Das Geschrei bei einer Schließung sei immer groß, aber die Kunden hätten es ja in der Hand durch ihr Einkaufsverhalten diese zu verhindern, meinte Hippach.

Schließung auf Raten

Insider prophezeiten die Schließung dagegen schon vor drei Jahren, als der große Edeka-Markt auf dem ehemaligen Stadthallenareal an der Rötzer Straße eröffnet wurde. Das Angebot des Supermarktes an der Amberger Straße wurde sukzessive ausgedünnt. 2013 wurde die Bedientheke für Fleisch- und Wurstwaren abgebaut. „Ein verändertes Käuferverhalten führt zu einer deutlich stärkeren Nutzung der Bedienungsbereiche unseres Marktes in der Rötzer Straße gegenüber dem Markt in der Amberger Straße, in dem viele Kunden gerne Getränke kaufen und den schnellen Einkauf von Bedarfsartikeln vornehmen”, begründete damals Pressesprecher Christian Strauß die Maßnahme. Dieser Entwicklung trage EDEKA durch die Umrüstung des Fleisch-und Wurst-Bereichs von Bedienung auf Selbstbedienung Rechnung und habe die Mitarbeiterinnen der Amberger Straße zur Verstärkung der Servicequalität in die Rötzer Straße versetzt.

Am 25. Juni 2013 zog die Post nach und verlagerte ihre Filiale ebenfalls in den Edeka-Markt an der Rötzer Straße. Grund für den Umzug sei der Wunsch des Partners Edeka gewesen, informierte damals der Pressesprecher der Post, Erwin Nier. Mit der Verlagerung der Post entspreche Edeka ebenfalls dem Wunsch zahlreicher Kunden nach einem zentraleren Standort, lautete die Begründung von Edeka. Vorletzter Akt im Schließungsprozess war die Verkürzung der Öffnungszeiten des Marktes am Samstag von 20 auf 16 Uhr.

Lotto-Annahme im Paperpoint

Die Lotto-Annahmestelle, die sich noch bis Samstag im Edeka-Markt an der Amberger Straße befindet, wird allerdings nicht an die Rötzer Straße umziehen. Die Staatliche Lotterieverwaltung in Bayern hat vielmehr einen Konzessionsvertrag mit der Firma Paperpoint, Senft-Mayer-Straße 4, abgeschlossen. Wie Inhaberin Angela Winderl auf Nachfrage der Mittelbayerischen Zeitung bestätigt, wird ab Montag, 20. April, die Annahmestelle dort ihren Betrieb aufnehmen.

Alle in der Filiale beschäftigten Mitarbeiterinnen haben eine Angebot erhalten, in einem Edeka-Markt in unmittelbarer Nähe weiterbeschäftigt zu werden, informierte Pressesprecher Alexander Hippach weiter.

Über eine Nachfolgenutzung des Areals an der Amberger Straße konnte der Pressesprecher derzeit noch keine Angaben machen. Es gäbe konkrete Überlegungen, diese müssten allerdings noch geprüft werden, so Hippach.

Nachfolgenutzung offen

Bürgermeister Martin Birner bedauerte die Schließung des Supermarktes. Er hofft allerdings, dass die Eigentümer der Immobilie – Edeka ist nur der Mieter – im Verbund mit Edeka bald eine vernünftige Nachfolgenutzung findet. Gebäude und Gelände gehören dem Immobilienunternehmen Optibase Bavaria GmbH mit Sitz in München.

Stimmen zur Schließung: