Gebete
Die Musik berührte viele Zuhörer

Die Andacht wurde unter dem Motto „ Lieder für den Frieden“ abgehalten. Es kam eine Spende von mehr als 1600 Euro zusammen.

16.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:34 Uhr
Monika Steffens
Jürgen Zach an der Gitarre −Foto: Monika Steffens

Es herrschte eine besondere Atmosphäre in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Josef in Neunburg vorm Wald. Zusammen mit Stadtpfarrer Stefan Wagner hatten die Musiker Jürgen Zach, Stefanie Heelein, Sabrina Graßmann und Herbert Hauser zu einer Friedensandacht „Lieder für den Frieden“ geladen. Ein Konzertabend mit freiem Eintritt, wer mochte konnte am Ende des Konzertes etwas für die Kriegsopfer spenden. Eine Veranstaltung des Miteinanders in dieser Zeit, dringend nötig. Anhand der vielen Zuhörer konnte man ermessen, dass die Andacht den „Nerv der Menschen“ getroffen hatte. Viele Leute möchten helfen, etwas tun, spenden. Der Krieg ist auch bei uns allgegenwärtig. Täglich neue Informationen, tägliches neues Leid – die Anteilnahme aller Menschen ist unermesslich. Da kommt diese Veranstaltung gerade recht, sie ist ein Anker. Durch die Möglichkeit dieses Konzertes konnten die Teilnehmer selbst einen Beitrag leisten, indem sie da waren, miteinander, zusammen, gemeinsam.

Besondere Texte gingen nah

Viele Lieder berührten durch ihre besonderen Texte und die Melodien, wie die neuen geistlichen Lieder: „Freunde, dass der Mandelzweig“, „Keinen Tag soll es geben“, „Da berühren sich Himmel und Erde“ und der Kanon „Pace e bene“. Gespannt und andächtig lauschten die Zuhörer der Musik, den Klängen von Gitarre und Piano, von Saxophon und Jazz-Flügelhorn, den wundervollen Stimmen von Jürgen Zach und Stefanie Heelein in der beeindruckenden Akustik der Pfarrkirche. „Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen. Und neu beginnen, ganz neu. Da berühren sich Himmel und Erde, das Frieden werde unter uns“, dieses Lied von Thomas Laubach und Christoph Lehmann, wunderbar interpretiert an diesem Abend, spricht genau das Thema an.

Ganz still war es in der Pfarrkirche, als Miriam Schwarzhuber ganz zart die „Fabel von der Schneeflocke“ vorlas. Jede Stimme für den Frieden, käme sie auch noch so unbedeutend und klein vor, ist von großer Wichtigkeit. Die Lieder von Sting „Fragile“ und Gospel „Amazing Grace“, bis hin zu Klassikern der Friedenshymne „Lied für den Frieden“, „die Antwort der Blumen“ und „Imagine auf Bayerisch“ vermittelten das Wichtigste in der jetzigen Zeit: Frieden.

Zwischen den Liedern wurden literarische Texte und Gebete von Daniela Stöberl-Blend, Manuela Schwarzhuber und Stadtpfarrer Stefan Wagner vorgetragen. Texte zum Nachdenken, zum Innehalten und zur Ruhe. Gespannt hörten die Anwesenden den Lesern zu, nahmen die Texte auf und spürten den Hintergrund. Sie betonten die Solidarität mit den schuldlosen Opfern, den Wunsch nach Frieden sowie die Hoffnung in diesen schweren Zeiten, die der Glaube an Gott vermitteln kann. Ein Gänsehautmoment war sicherlich, als Zach auf Bayerisch die Friedenshymne in seiner gefühlvollen Art „Imagine“ von John Lennon interpretierte und es ihm dabei gelang, die Sehnsucht aller Anwesenden auf eine friedliche Welt zum Ausdruck zu bringen. Die Stimmung, die Sehnsucht in der Pfarrkirche war greifbar, ja man kann sogar sagen, dass es den einen oder anderen zu Tränen rührte. Wenn man mit der Musik, die Menschen berührt und gleichzeitig zusammenbringen kann, wenn Musik die Schnittstelle ist, die auch in schweren Zeiten eine Verbindung schafft, dann ist das eine Meisterleistung.

Segen zu „Pace e bene“

Und das haben sie geschafft, alle Musiker und Leser an diesem Abend in der Stadtpfarrkirche. Pfarrer Stefan Wagner sprach am Ende des Konzertes das Segensgebet, unterlegt mit der Hintergrundmusik von „Pace e bene“, der Kanon wurde dann anschließend von allen Anwesenden gemeinsam gesungen. Ergreifend. Das Wort ist es auch, was die Spendenbereitschaft der Zuhörer am besten umschreibt. Insgesamt können mehr als 1600 Euro an die Kriegsopfer der Ukraine weitergegeben werden. Eine unglaublich, unfassbare Summe. Hier gilt der Dank Allen, die gespendet haben. Und nicht nur den Spendern, sondern den Musikern und Lesern ein großes Dankeschön für diesen wundervollen Abend, die Idee, die Organisation, das Zusammenwirken und das Miteinander. (gms)