Dietfurt
Dietfurt: Stadträtin lehnt PV-Anlagen ab

Zwei Windräder und jetzt auch noch zwei neue Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen sind für Martha Thumann zu viel des Guten.

21.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:27 Uhr
Johann Grad
Die zwei Windräder bei Mallerstetten und die zwei geplante PV-Anlagen auf Äckern bei Oberbürg und Hainsberg sind für manche Leute zu viel und sehen sich in ihrer Freizeit eingeschränkt. −Foto: Johann Grad/Johann Grad

In der Gemarkung Hainsberg will die Firma Greenovative aus Nürnberg eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten. Sie hat dafür den Antrag auf Einleitung zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans gestellt. Der „Solarpark Hainsberg“ soll auf einer landwirtschaftlich benachteiligten Fläche zwischen Hainsberg und Mallerstetten entstehen. Auch der Flächennutzungsplan muss geändert werden.

In der Aussprache lehnte Ortssprecherin und Stadträtin Martha Thumann (FW) diese PV-Anlage vehement ab. Auf sie seien Leute zugekommen, mit der Meinung, dass auf dem Berg bereits genug alternativer Strom erzeugt werde. Die zwei Windräder und die geplante PV-Anlage Oberbürg könnten bereits über 7500 Haushalte mit Strom versorgen. Zudem entstehe in Arnsdorf auch ein Solarpark. „Dietfurt hat seine Hausaufgaben reichlich gemacht“, meinte Thumann. Sie habe von weiteren Planungen gehört, fürchte um den Erholungsraum, man sei reichlich überversorgt.

Meinungen driften auseinander

Bürgermeister Bernd Mayr konnte die Argumente nicht nachvollziehen. Man möchte doch raus aus der Kernenergie und Kohle. Max Koller (CSU) ist eine PV-Anlage lieber als ein Maisacker für eine Biogas-Anlage. Der Boden werde verdichtet und es entstehe mehr Verkehr. „Nicht nur Haushalte, auch Betriebe brauchen Strom, und der wird auf dem Land am besten erzeugt“, meinte Ilse Werner (CSU). Und kein Mensch werde dadurch in seiner Freizeit eingeschränkt.

Leader-Projekt geht in Planung

Der Stadtrat beschloss bei der Gegenstimme von Martha Thumann, ein Parallelverfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes von Fläche für Landwirtschaft in Sonderbaufläche Photovoltaik durchzuführen. Sämtliche Planungs- und Verfahrenskosten hat der Antragsteller zu übernehmen.

Die gleiche Prozedur gilt auch für den geplanten „Solarpark Oberbürg 2“, den die Firma Primus Solar aus Regensburg errichten will. Ohne Gegenstimme wurde das gleiche Parallelverfahren beschlossen, als Beteiligter stimmte Max Koller nicht mit ab.

Verkehrsberuhigung:Glasfasernetz:Vandalismus:Straßenbau:
In der Innenstadt wird in Zukunft die Hauptstraße Vorfahrtsstraße sein. Die entsprechenden Verkehrsschilder sind bestellt. Es gibt noch eine offizielle Begehung mit der Polizei, bevor die Schilder installiert werden.Ganz unzufrieden ist man mit den Arbeiten beim Ausbau des Glasfasernetzes. Immer wieder müssen die Bautrupps angehalten werden, nachzuarbeiten. Der Ausbau für die Innenstadt soll über die Ringgasse erledigt werden, um Probleme zu vermeiden.Daniela Palm (FW) berichtete von Feiern bei der Turnhalle mit Zerstörungen. Laut Bürgermeister Mayr wird man alles tun, dass man die Täter findet.Beim Ausbau der Johann-Hummel-Straße in Töging ist geplant, die noch bestehenden Strom-Freileitungen in die neue Straße zu verlegen.

Das Leader-Projekt „Inwertsetzung und Erweiterung der Dietfurter Wasserwege“ kann in Planung gehen. Das geschätzte Gesamtvolumen beträgt 115 000 Euro, die Zuwendung beläuft sich auf 58 494 Euro. Für den Umgriff und die Fundamente der Erlebnisstationen vergab der Stadtrat zum Angebotspreis von 41 691 Euro brutto, die Kostenschätzung betrug 40 954 Euro. Für die neuen Infotafeln werden Ständer benötigt. Diese wurden zum Angebotspreis von 6216 Euro vergeben, circa 500 Euro weniger als geschätzt.

Pachtkosten erschienen überteuert

Die Feuerwehr Arnsdorf hat Christian Kuffer zum 1. Kommandanten gewählt, zum stellvertretenden Kommandanten Philip Kuffer. Gewählt hatte auch die FF Unterbürg/Oberbürg. 1. Kommandant ist Ferdinand Neumeier , Stellvertreter Florian Sippl. Einstimmig bestätigte der Stadtrat die Wahlen. Bürgermeister Mayr informierte über den geplanten Pachtvertrag des SV Töging und der Pfründestiftung in Regensburg. Er hatte Kontakt zur Bistumsverwaltung Eichstätt und Regensburg aufgenommen, wegen der angekündigten Pachtkosten, die überteuert erschienen.

Genutzt werden vom SV Töging 14 400 Quadratmeter, 8400 Quadratmeter blieben ungenutzt. Der Pachtpreis wurde jetzt auf 470 Euro pro Hektar festgelegt. Er gelte von 2021 bis 2026. Alle fünf Jahre erhöhe sich der Preis um zehn Prozent. Ende Oktober soll alles geklärt und im November im Stadtrat sein. Im Baugebiet Zell werde ein öffentlicher Feld- und Waldweg zur Ortsstraße aufgestuft; Länge 291 Meter.