Beilngries
Drama bei Turmfalken: Mama Kicky ist tot

Eine Webcam zeigte, wie ein Uhu sich das Weibchen griff. Nun soll eine „Ersatz-Mama“ in Beilngries die fünf Eier ausbrüten.

11.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:19 Uhr
Bernhard Pfaller ist einer der Betreuer des Projekts der Turmfalken in Beilngries. −Foto: Regine Adam

Schlimmer hätte es beim Beilngrieser Internet-Falken-Nistkasten kaum kommen können: Kicky ist tot. Die Falkendame, die am Sonntag gerade ihr fünftes Ei gelegt hatte und die überwiegende Zeit brütend im Nistkasten verbrachte, verließ in der Nacht zum Montag kurz den Nistplatz. Ein „Luftschnappen“ auf dem Holzbalkon vor dem Eingang wurde ihr zum Verhängnis.

Denn auf den Youtube-Livebildern vor dem Kasten, der sich im Giebel eines Beilngrieser Brauereigebäudes befindet, war das Drama, das sich dann um 1.27 Uhr binnen weniger Sekunden abspielte, zu sehen und hören: Ein Uhu schnappte sich Kicky als Beute.

Ein befreundeter Falkenbeobachter, dessen Weibchen nur zwei Eier gelegt hatte, bot nun an, dass die Eier aus Beilngries in den Nistkasten seiner Falkendame gelegt werden könnten. Pfaller und Mayer überlegten nur kurz: Noch am selben Abend entnahmen sie die fünf Eier und brachten sie nach Windsbach in Franken zu Michael Jäger und der dortigen Falken-„Ersatz-Mama“. Ob diese die Vermehrung ihres Geleges annehmen wird und tatsächlich alle Eier ausbrütet? Wie es mit Kickys Brut weitergeht, ist in Youtube unter Turmfalken Nest Windsbach zu erleben.

Spannende Bilder aus dem Beilngrieser Nistkasten

Nach dem schlimmen Erlebnis heuer, wollen Bernhard Pfaller und Rainer Mayer im kommenden Jahr überhaupt wieder einen neuen Versuch in Beilngries wagen? „Auf jeden Fall, das wollen wir nicht so einfach stehen lassen“, sagt Pfaller. Und auch für Mayer ist klar: „Aber sicher doch.“

Und: Seit Dienstagmorgen gibt es sogar für heuer wieder ein wenig Hoffnung auf doch noch spannende Bilder aus dem Beilngrieser Nistkasten. Ein neues Weibchen hat sich dort umgeschaut und wurde von Pepe bereits mit einer Maus umworben.