Wer in Ostbayern eine DSL-Funkverbindung über die Firma Televersa Online GmbH bezieht, fühlte sich in den vergangenen Tagen telekommunikativ womöglich von der Außenwelt abgeschnitten. Die Verbindungen des Anbieters aus dem oberbayerischen Mettenheim funktionieren seit dem 1. April in vielen Regionen nicht mehr. Grund scheint zu sein, dass der Bayerische Rundfunk, der Televersa seine Funkanlagen zur Mitnutzung zur Verfügung gestellt hatte, die Verträge gekündigt hat.
Ein Sprecher des BR sagte dazu: „Die Firma Televersa hat ihre vertraglichen Verpflichtungen in der Vergangenheit wiederholt nicht eingehalten. Der Bayerische Rundfunk hat deshalb nach mehrfachen vergeblichen Versuchen der Einigung sämtliche Mitbenutzungsverträge zum 31. Januar 2014 gekündigt.“
Trotz der Kündigung habe man dem Unternehmen noch zwei Monate Zeit eingeräumt, ihre Anlagen abzuschalten. Auf Vorwürfte, man habe die Kunden informieren müssen, hieß es vom BR, man habe weder eine Informationspflicht noch sei es datenschutzrechtlich zulässig gewesen, auf die Kunden der Televersa zuzugehen. Abgesehen davon, seien diese „dem BR [...] auch gar nicht bekannt“.
Die Televersa Online GmbH ist seit einigen Tagen telefonisch nicht mehr zu erreichen. In der Warteschleife weist eine Frauenstimme daraufhin, dass man derzeit einen Ausfall habe, der mehrere Standorte betreffe. Auf MZ-Anfrage erklärte der BR, dass es für vier Standorte Verträge mit Televersa gegeben habe: Für den Sender auf dem Brotjackriegel im Bayerischen Wald, den Sender Hohe Linie nordöstlich von Regensburg sowie Standorten in Landshut und Deggendorf. Alle vier Verträge seien zum 1. April außer Betrieb genommen worden.