Sulzkirchen
Durchs Spinnennetz zum Dreibeinlauf

Beim Dekanatskindertag wurden nach einem ereignisreichen Tag getreu dem ausgewählten Motto aus Fremden Freunde.

22.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:12 Uhr
Heike Regnet
Beim Überwinden des Spinnennetzes war Teamgeist gefragt und der Spaß kam natürlich nicht zu kurz. −Foto: Heike Regnet

Fröhliches Kinderlachen war am Samstag in Sulzkirchen zu hören, denn im ganzen Ort waren die 18 Stationen verstreut, die beim Dekanatskindertag absolviert werden mussten. Es wurde gemalt, gebastelt, getanzt, gesungen und viel gelacht.

An kreativen Ideen mangelte es dem Team der evangelischen Jugend im Dekanat Neumarkt auch diesmal nicht. Der Tag unter dem Motto „Miteinander – Hand in Hand“ startete mit einem Gottesdienst, den Armin und Marlene musikalisch gestalteten. Dekanatsjugendreferentin Ruth Bernreiter rückte das Thema Flüchtlinge in den Fokus.

Freunde in der Fremde gefunden

Erzählt wurde die Geschichte von Ruth, die im Land Moab lebte und mit Noomi nach Bethlehem zog. Hier war Ruth eine Fremde, die beim Neuanfang helfende Freunde fand. Wie wichtig Freunde im Leben sind, wussten auch die etwa 75 Sechs- bis Zwölfjährigen, die aus dem ganzen Dekanat gekommen waren. Aus Pappe durfte jeder einen Anhänger von seiner Hand malen und diese dann „Hand in Hand“ an einen Strauß am Altar hängen.

Motto: Programm: Veranstalter:
„Miteinander - Hand in Hand“Nach dem Gottesdienst am Vormittag mussten Teilnehmer 18 Stationen rund um Sulzkirchen meistern.Evangelische Jugend im Dekanatsbezirk Neumarkt, etwa 50 ehrenamtliche Helfer waren beim Dekanatskindertag im Einsatz. (nrt)

Sich gegenseitig helfen, war auch Thema an den Stationen. So manche Aufgabe konnte nur gemeinsam bewältigt werden. Die dabei gesammelten Buchstaben ergaben den Lösungssatz. Schon seit 1987 gibt es den Dekanatskindertag „und das Konzept begeistert immer noch“, sagt Ruth Bernreiter. „Auch heute läuft es wieder super, aber das war eigentlich schon klar, denn ich hab‘ ja lauter gute Leute.“ Das Thema Flüchtlinge aufzugreifen, war Bernreiter wichtig. „Krieg gibt es immer und ich finde es schade, dass man im Augenblick das Gefühl hat, dass die Flüchtlinge aus all den anderen Ländern vergessen werden. Sie alle kommen als Fremde ins Land.“

Pfarrer Alexander Proksch und Bürgermeister Alexander Dorr dankten in kurzen Grußworten den Organisatoren und Helfern für ihr großartiges Engagement. Mit den Gruppenleitern machten sich die Kinder schließlich nach einer stärkenden Brotzeit auf den Weg. Während an einer Station Freundschaftsbänder geknüpft wurden, ging es beim Dreibeinlauf um Schnelligkeit und das Spinnennetz konnte am schnellsten überwunden werden, wenn man sich gegenseitig half.

Buntes Pflaster am Dorfplatz

Bunt wurde es auf dem Dorfplatz, denn hier gab es Straßenmalkreiden, um Bilder aus der Geschichte des barmherzigen Samariters aufs Pflaster zu malen. Tipps gab es von Marco aus Mühlhausen, Magdalena und Paula aus Sulzbürg, Jim aus Aßlschwang und Alina aus Kruppach. Als Betreuer mitzumachen, war für sie selbstverständlich, denn schon als Kinder hatten sie stets am Dekanatskindertag teilgenommen. „Es ist immer wieder grandios, dabei zu sein“, bringt es Marco auf den Punkt. „Der größte Lohn ist es, wenn man sieht, dass alle Spaß haben.“ Auch Christine engagiert sich schon lange. Die 26-Jährige hat vor zehn Jahren den Juleika-Schein gemacht und ist seitdem bei Kinderfreizeiten Betreuerin. „Ich bin da so reingewachsen“, sagt sie und lacht.

Voll begeistert vom Tag sind Jule und Josefa aus Neumarkt. „Das Twisterspiel war toll“, sind sich die Zehnjährigen einig. „Heute ist alles super.“ Und das Lösungswort haben sie mit ihrer Gruppe natürlich auch herausgefunden: „Fremde werden Freunde“.