Engagement
Ein guter Schlafsack kann Leben retten

Die Kälte macht Obdachlosen zu schaffen. Harry Gröger vom Trekkingladen hilft –und spendet wärmende Schlafsäcke.

15.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:21 Uhr
Martina Groh-Schad
Franziska Lechner und Heidi Ferst von DrugStop (v.r.) freuen sich über 25 Daunenschlafsäcke, die Harry Gröger vom Trekkingladen an die soziale Einrichtung zur Unterstützung Obdachloser gespendet hat. −Foto: Martina Groh-Schad

Die Temperaturen fallen. Für Obdachlose wird die Kälte zur Gefahr. „Ein guter Schlafsack kann Leben retten“, sagt Harry Gröger vom Trekkingladen in der Oberen Bachgasse. Immer wieder kommen Obdachlose zu ihm ins Geschäft, um sich einen Schlafsack zu kaufen. Er bemerkt es, denn „sie zählen dann ihre Euro-Münzen und zerknüllten Fünf-Euro-Scheine auf meinem Tresen“, sagt er und versucht dann, einen guten Preis zu machen. „Ein warmer Schlafsack ist meine Lebensversicherung“, hat ihm mal einer erklärt.

Als Heidi Ferst, Mitarbeiterin von DrugStop ihm berichtete, dass sie dringend warme Schlafsäcke für Obdachlose brauche, war er sofort bereit, zu helfen. „Gerade lokale Initiativen sind mir wichtig“, sagt er. Wenn er helfen könne, dann helfe er, auch wenn es für ihn als kleinen Händler nicht leicht sei. Der Verein DrugStop kümmert sich um Menschen mit Suchterkrankungen in der Stadt unter die auch Obdachlose fallen können.

25 hochwertige Daunenschlafsäcke hat Gröger an die Mitarbeiter von DrugStop übergeben. „Sie sind mit Daunen gefüllt, kuschelwarm und erreichen schnell Körperwärme“, betont er. „Man ist auch bei null Grad auf Nummer sicher.“ Für Heidi Ferst ist die Unterstützung durch Gröger wertvoll. „Jetzt haben wir wieder Schlafsäcke in unserer Kleiderkammer und können helfen, wenn Obdachlose zu uns kommen“, erklärt sie. Die größte Gefahr sei aktuell, draußen zu erkranken oder zu erfrieren.

Bei der Abholung der Schlafsäcke ist auch die Streetworkerin Franziska Lechner dabei, die sich um Obdachlose auf der Straße kümmert. Viele würden aktuell in die Unterkunft für Obdachlose, kurz UfO, gehen, aber manche könnten es nicht ertragen, mit anderen in einem Raum zu schlafen, oder sie wollen ihre Ruhe haben. „Sie findet man in den Vorräumen von Banken oder unter Brücken,“ sagt Lechner. „Ein guter Schlafsack ist hier unerlässlich, manche packen sich auch gleich in mehrere Schlafsäcke ein, um nicht so sehr zu frieren.“ (mgs)