Kunst
Ein poetischer Sommernachtstraum

Alexandra Hiltl präsentiert bunte Blütenbilder, Aktmalerei und Zeichenstäbe.

17.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:55 Uhr
Gerd Schlittenbauer
Alexandra Hiltl stellt 50 Werke bei Kunst Herrmann aus. −Foto: Gerd Schlittenbauer /Gerd Schlittenbauer

Einen kleinen Sommernachtstraum bot die Sommernachtsvernissage der Kunstgalerie Herrmann am Freitagabend. Die Neumarkter Künstlerin Alexandra Hiltl (47) bringt poetische Ausstrahlung in die Räume. Sie präsentiert viele neue Blütenbilder, auf denen sie zum ersten Mal auch Rosen darstellt.

Rund 50 Werke sind in der Gerichtsgasse 5 noch bis zum 28. August zu bewundern. Natürlich dürfen auch die bekannten Aktmalereien von Alexandra Hiltl nicht fehlen. Einen ganz besonderen, dreidimensionalen Touch erreicht die Künstlerin mit ihren schmalen Zeichenstäben, die oft in thematischen Kompositionen arrangiert sind. Fast 30 davon sind in der Galerie ausgestellt.

Der lockeren sommerlichen Atmosphäre entsprechend ruft Alexandra Hiltl auch das Thema „Summer Vibes“ auf. Auf diesen Werken sind die Frauen nicht nackt, sondern in Bikinis gekleidet, oft in Neontönen, die auf die Wand abstrahlen. Dies ergibt einen farbigen, sommerlichen Leuchteffekt. Die ausgestellten Malereien stammen fast alle aus den Schaffensjahren 2020/2021, erzählt die Künstlerin, die schon mit 18 Jahren ihren ersten Akt-Malkurs besuchte. Seit knapp 30 Jahren widmet sie sich der Aktzeichnung - immer mit echten Modellen. „Aktmalerei ist die Königsdisziplin, damit muss sich jeder Kunststudent beschäftigen“, sagt Hiltl. „Als Modelle kommen Töchter von Bekannten und Freunden zu mir.“ Bei dieser Kunstform sei es sehr wichtig, „Spontanes einzufangen“. Der Künstler müsse schnell arbeiten und in einem kurzen zeitlichen Ablauf die Dynamik erfassen. Schließlich könne ein Modell nur rund zehn Minuten problemlos in derselben Pose verharren. Weil Alexandra Hiltl aber versucht, die Stimmung eines ganzen Tages einzufangen, müsse das Modell meist öfters posieren.

Hiltl nimmt dann am Bild Veränderungen vor und gibt dem Werk auch noch kosmetische Anpassungen, wenn das Modell nicht mehr da ist. Blumen malt die Neumarkterin von Fotografien ab, die meist aus ihrem eigenen Garten stammen. Als Technik für ihre leichte Malerei verwendet sie Öl und Tusche auf Acryl. (ngs)