Geschichte
Erinnerung an Ministerpräsident aus Köfering

Vor 100 Jahren war Hugo Graf von und zu Lerchenfeld Ministerpräsident. Im Regensburger Landratsamt gibt es jetzt eine Ausstellung.

17.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:28 Uhr
Hugo Graf von und zu Lerchenfeld im Jahr 1916 in Warschau −Foto: Gräfliche Familie von und zu Lerchenfeld

Vor etwas mehr als 100 Jahren wurde Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg zum Bayerischen Ministerpräsidenten gewählt. Dass Bayern ein Staatsoberhaupt hatte, das aus dem Landkreis Regensburg stammte, ist heute kaum mehr bekannt. Deswegen wirft nun eine Ausstellung im Foyer des Landratsamtes Licht auf das Leben und die kurze, aber schwierige Amtszeit des Grafen. Thematisiert wird etwa seine Zeit als Diplomat in verschiedenen europäischen Städten, aber auch seine Ehe mit der Amerikanerin Ethel Wyman. Nachdem er am 21. September 1921 zum Ministerpräsidenten gewählt war, sah er sich nach dem 1. Weltkrieg keiner leichten Aufgabe gegenüber: Die konfliktreiche Beziehung zwischen Bayern und Berlin als auch die aufstrebenden Nationalsozialisten prägten seine Regierungszeit von, die mit seinem Rücktritt am 2. November 1922 bereits wieder endete.

Landrätin Tanja Schweiger ist es ein Anliegen, dass im Landratsamt nun an diese außergewöhnliche Persönlichkeit erinnert wird, lautet die Meldung aus dem Landratsamt Regensburg. Die Ausstellung über den fast vergessenen Ministerpräsidenten ist noch bis Ende März im Foyer des Landratsamtes zu sehen. Sie kann zu den allgemeinen Öffnungszeiten besucht werden: Montag bis Freitag, von 8 bis 12 Uhr, sowie Montag und Dienstag, von 13 bis 15.30 Uhr und am Donnerstag von 13 bis 17.30 Uhr.