Es ist die erste Vernissage seit der Kunstschau im vergangenen November, die damals schon einen Tag nach der Eröffnung wegen der Corona-Pandemie wieder abgebaut werden musste. Nun hängen an den Wänden großformatige Sportgemälde neben bunten, schwerelosen Objekten aus Acryl und Reißkohle auf Bütten. Und dazwischen lebensfrohe Micky Mäuse und Goofys.
Passen solche fröhlichen Stimmungsbilder denn eigentlich in die triste Pandemiezeit? Tatsächlich funktioniert das sehr gut. Und auch die auf den ersten Blick ganz unterschiedlichen Kunstkonzepte der beiden Künstlerinnen passen erstaunlich gut zueinander.
Anita Brandt zeichnet mit Fineliner, Tusche und Reißkohle Linien aufs Papier. Mal kleinformatig, mal in Tapetengröße. Oft skizzieren die Objekte organische Körper – Urzeittierchen vielleicht, sinnierte Barbara Leicht, die die Gäste in die Ausstellung einführte. Wo Anita Brandt ihre Blätter in Quadrate einteilt, setzen sich diese Tierchen darüber hinweg und skizzieren sprudelnd Bewegungen. Im „Schwerelos“-Zyklus verbinden sich Acryl- und Aquarellfarbe mit der Kohle zu plakativen Gebilden. Die schweben so flauschig auf dem Papier, dass man sie gerne anfassen möchte – was natürlich verboten ist.
Bewegung und fröhliche Farbe sind die Stichwörter für Anna Meier. Fightende Fußballer, schmetternde Schwimmer und Hürden-nehmende Springreiter setzt sie in Bewegung. Für den gemalten Bokeh-Effekt sorgen verschwommene Hintergründe.
Die Ausstellung von Anita Brandt und Anna Meier dauert bis zum 20. Juni und ist jeweils Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am 20. Juni findet um 14 Uhr ein Künstlergespräch im Foyer des historischen Reitstadels statt. (nos)