Bundeswehr
Feuerprobe für Rodings Soldaten

Bei der Übung „Frankendolch“ wurden verschiedene Gefechtsszenarien sowie die Führungs- und Einsatzgrundsätze trainiert.

04.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:58 Uhr

Befehlsausgabe auf dem Bataillonsgefechtsstand: Oberstleutnant Jörg Witoschek (r.) gibt Anweisungen. Fotos: Enrico Hanf/Lucas Wolanik

„Sind die da vorne schon fertig und auf dem Rückweg? Langsam wird es eng, das habt ihr im Blick?“ – Oberstleutnant Jörg Witoschek, Kommandeur des Versorgungsbataillon 4 aus Roding, sorgt sich um seine Männer, die nahe am Wirkungsbereich feindlicher Kräfte ausgefallenes Gerät aufladen und abschieben sollen. Die Soldaten befinden sich mitten in der Simulationsübung Frankendolch, bei der die Verbände der Panzerbrigade 12 unter Führung des Brigadestabes die Lage Altraverdo am Gefechtssimulationszentrum Wildflecken üben.

Das Versorgungsbataillon 4 ist Teil dieser Übung. Der Kommandeur nutzt diese Gelegenheit, um die Abläufe der Gefechtsstandarbeit und das Zusammenspiel mit der Brigade und anderen Verbänden zu üben. Nach dem Erhalt eines Auftrags wurde dieser ausgewertet, bewertet und eine Entscheidung vorbereitet. Das Ergebnis des Prozesses: ein Befehl an die Kompanie zur Erkundung von Versorgungsräumen im Einsatzgebiet der Übungslage.

Realitätsnahe Übung

Bereits auf dem Marsch zum Übungsplatz bewiesen die Versorger, dass sie ihr militärisches Handwerk gelernt haben. Die Fahrzeuge des Gefechtsstandes, Kabinenträger und Transportfahrzeuge für die notwendige IT-Ausstattung, das Material und das Gepäck der Soldaten verlegten im Gefechtsmarsch in den „Einsatzraum“. Auch dort übte das Versorgungsbataillon so nahe an der Übungslage wie möglich. Um die Verteilung des Bataillons im Einsatzraum abgesetzt von Brigade- und Bataillonsgefechtsständen der Einsatzverbände realitätsnah zu üben, wurde der Gefechtsstand diesmal nicht in einen der Blöcke der Kaserne einquartiert. Ziel des räumlich abgesetzten Betriebes war es, die Möglichkeiten der Verbindung zu testen und unter Last zu erproben.

Durch Einsatz von RBM-Anlage und VHF-Funk für Sprach- und Datenübermittlung sowie Nutzung BGAN war der Gefechtsstand des Versorgungsbataillons jederzeit in der Anlage, aktuelle Lageinformationen über FISH und Lotus Notes aufzunehmen und Aufträge auszuführen.

Die Übung Frankendolch war die letzte Feuerprobe für Material und Personal. Nicht nur der stabile Betrieb der elektronischen Verbindungen war als beispielgebend zu bezeichnen, auch die Struktur und Zusammensetzung des Gefechtsstandes können als Vorbild dienen.

Diese war in vielen Entwicklungsschritten immer weiter verfeinert und angepasst sowie in vorausgehenden bataillonsinternen Übungen erprobt worden. Bereits während des Übungsplatzaufenthaltes des Bataillons im April konnte das nun gewählte Layout des Gefechtsstandes überzeugen. Auf- und Abbauzeiten von wenigen Stunden bis zur Arbeitsbereitschaft bzw. vollständigen Verlegefähigkeit wurden dabei ebenso erprobt und optimiert.

Gleichzeitig konnte im April die Anbindung der Kompanien erprobt werden. Erfolgreich waren die Einheiten auf den anderen Übungsplätzen.

Auf dem Platz stand ein kompaktes Gebilde aus vier Gefechtsstandtrupp, Trägerfahrzeuge mit Arbeits- und Funkkabinen – verbunden durch luftgestützte Zelte. Also Ausreichend Platz für die Gefechtsstandsarbeit – inklusive eines zusätzlichen Zeltes als Lage- und Infozelle. Dort erfolgten auch die Befehlsausgaben an die Kompanien – mit Blick auf die stets aktuelle taktische Lage.

Es war eine hohe Aufmerksamkeit für Aufbau und Leistungsfähigkeit des Gefechtsstandes gegeben. Immer wieder konnte das Versorgungsbataillon interessierte Besucher im Gefechtsstand begrüßen – angefangen von Angehörigen der Stäbe der anderen Verbände, über Teile des Brigadestabes bis hin zu ausländischen Militärs, wie einer Gruppe thailändischer Offiziere.

Zwei fordernde Wochen

Am Ende von zwei fordernden Ausbildungs- und Übungswochen kann der Kommandeur der Versorger, Oberstleutnant Jörg Witoschek, ein positives Fazit ziehen. „Es ist gelungen, den Gefechtsstand ohne Störung zu betreiben. IT und Verbindungen liefen stabil. Durch die permanente Einbindung in die taktische Lage erzielte auch das eingesetzte Personal eine Steigerung ihrer Fähigkeiten, die Stabsarbeit wurde geschult und verbessert“. Möglicher Anpassungsbedarf wurde aufgezeigt, und wenn möglich sofort abgestellt. So konnten die internen Abläufe im Gefechtsstand, aber auch in einzelnen Zellen optimiert werden.

Es wurden weitere Ausbildungsfortschritte verzeichnet. „Die Sicherung des Gefechtsstandes hat so ein ausgezeichnetes Maß erreicht, und das Zusammenspiel aller Kräfte hat sich tiefgreifend eingespielt“, so Witoschek. Zum abschließenden Antreten konnte er seine Zufriedenheit ausdrücken. Die Soldaten des Versorgungsbataillon 4 sind ihrem Motto „Der Logistiker, der sein Handwerk beherrscht und kämpfen kann“ einen weiteren großen Schritt nähergekommen.

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