Politik
Freibad ist ein Sanierungsfall

Traitschings Bürgermeister informiert schriftlich über die Situation der Gemeinde. Die Einwohnerzahl steigt leicht auf 4221.

27.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:13 Uhr
Hans Eckmann
Das Freibad in Sattelbogen wird 2022 wohl noch für viele Diskussionen sorgen. −Foto: Hans Eckmann

Da die Bürgerversammlungen in diesem Jahr erneut nicht stattfinden konnten, ließ Bürgermeister Sepp Marchl den Gemeindebürgern die Zahlen, Daten und Fakten für 2021 über den Gemeindeboten im Dezember zukommen.

Die Gemeinde Traitsching zählte zum 15. November insgesamt 4221 Einwohner mit Erstwohnsitz. Das ist ein Plus von 35 gegenüber dem Vorjahr. Laut dem Bürgermeister blieb man dementsprechend vom demographischen Wandel verschont.

52 Geburten standen 49 Sterbefällen gegenüber. Coronabedingt mussten zahlreiche Eheschließungen abgesagt werden, aber trotzdem gaben sich noch 35 Paare im Wasserschloss das Ja-Wort. Im Standesamt wurden insgesamt 586 Personenstandsfälle bearbeitet. Außerdem wurden 69 Bauanträge gestellt und an das Landratsamt weitergeleitet.

Wenig finanzieller Spielraum

Zu den Finanzen führt das Gemeindeoberhaupt aus, dass nicht viel Luft bleibt, wenn es darum geht, über die Pflichtausgaben hinaus zu planen. Es werden immer mehr Aufgaben vom Staat auf die Kommunen verlagert, klagt Sepp Marchl. Das habe man auch bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie feststellen müssen.

Der Schuldenstand der Gemeinde wird zum Jahresende bei 1450.000 Euro liegen. Umgerechnet bedeutet das eine Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 332 Euro – im Jahr 2008 hatte diese noch bei 1500 Euro gelegen. Doch durch die Ausweisung von Gewerbeflächen und die Ansiedlung von Betrieben konnte die Einnahmesituation verbessert werden und seit 2012 war keine Kreditaufnahme zum Ausgleich des Haushalts mehr notwendig.

Der Haushalt 2021 der Gemeinde Traitsching hat ein Gesamtvolumen von 9,8 Millionen Euro. Davon entfallen 3,2 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt und stehen somit für Investitionen zur Verfügung. Die größten Einnahmeposten im Vermögenshaushalt sind die Beteiligung an der Einkommensteuer mit 2,2, Millionen Euro sowie die Schlüsselzuweisung und die Gewerbesteuer mit jeweils rund 1,5 Millionen Euro. Als größter Ausgabeposten schlägt die Kreisumlage mit rund 1,85 Millionen Euro zu Buche. Die Gemeinde Traitsching unterhält drei eigene Kläranlagen, in denen das Abwasser gereinigt wird. Die Kläranlage in Loifling wird in den nächsten Jahren Stück für Stück einer Generalsanierung unterzogen, um auch hier wieder den neuesten Stand der Technik zu erreichen.

Weiter werden 49 Kilometer Kanalnetz und zahlreiche Pumpstationen unterhalten. Das Baugebiet „Traitsching Nord“ ist bereits völlig abverkauft. Man ist bestrebt, in allen Gemeindeteilen das Bauen zu ermöglichen – allerdings wird der Erwerb von Bauland laut dem Bürgermeister immer schwieriger.

Eine große Aufgabe ist auch die Unterhaltung des 120-Kilometer-Straßennetzes. Für den Winter ist man mit vollen Lagern gerüstet. Im Gewerbebiet in Wilting konnte man verschiedene Grundstücke erwerben, so dass man Gewerbebetrieben wieder etwas anbieten kann.

Investitionen in den Nachwuchs

Die Zukunft der Gemeinde sind die Kinder, wie Sepp Marchl betont, und so werden derzeit 120 Kinder im Kindergarten St. Leonhard betreut. In der Leonhard-Stettner-Grundschule in Wilting werden derzeit 143 Kinder in sieben Klassen unterrichtet. Die Schule verfügt über ein Lüftungssystem (RLT) und für die Räume, die nicht an die Anlage angeschlossen sind, wurden mobile Lüftungsgeräte beschafft.

Trotz aller Schwierigkeiten laufen für 2022 bereits zahlreiche Planungen. Um die Infrastruktur wie Kanal- und Straßenerschließung im Gewerbegebiet Wilting herzustellen, stehen im kommenden Jahr zwei große Maßnahmen mit einem Kostenvolumen von knapp zwei Millionen Euro an. So ist der Ausbau der Straße von Loifling zum Gewerbegebiet vorgesehen und innerhalb des Gewerbegebietes sind die Querverbindungen herzustellen.

Das Freibad ist in die Jahre gekommen und durch Schäden am Becken und an Leitungen, sowie der Technik kann es so nicht mehr weiter betrieben werden. Hier stehen dem Gemeinderat wohl langwierige und schwierige Diskussionen bevor.

Die Kinderkrippe kann zur Zeit 15 Kinder aufnehmen. Durch die zahlreichen Geburten der letzten Jahre wird es dringend notwendig, neue Krippenplätze für die Kinder zu schaffen. Eine Bedarfsaufnahme hat ergeben, dass man mit 34 Krippenplätzen unterversorgt ist.

Durch den Neubau einer zusätzlichen Kinderkrippe wird ein Platzangebot für 36 Kinder geschaffen. Die Baumaßnahme mit einem Kostenvolumen von rund drei Millionen Euro wird im nächsten Jahr in Angriff genommen. Träger soll auch hier das BRK sein.