Pandemie
Ganzjährig frische Schul-Luft in Furth

Erhalten Grund- und Mittelschule Furth mobile Geräte oder fest installierte Anlagen? Die Berufsschule fand die ideale Lösung.

24.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:06 Uhr
Johann Gruber
Berufsschulaußenstellenleiter Hans Altmann (links) und Fachlehrer Franz Reimer zeigen, wo sich im Unterrichtsraum der Mauerer die Zu- und Abluftöffnungen für den Luftaustausch an der Decke befinden. −Foto: Johann Gruber

In der Berufsschulaußenstelle Furth im Wald ist das Kompetenzzentrum Bautechnik/Holztechnik angesiedelt. An die 2009 erbaute Bauhalle für die Maurer mit angegliedertem Unterrichtsraum und Umkleideraum wurde im vergangenen Jahr eine Schalungshalle mit Kraneinrichtung angegliedert.

Dabei wurden neben der neuen Schalungshalle auch die Bauhalle, der Unterrichtsraum, der Umkleideraum und der Lehrerraum mit einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen über die Ausstattung der Schulen mit Luftreinigungsgeräten oder stationären raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) stattete das Bayerwald-Echo der Further Berufsschule einen Besuch ab, um sich von der neuen Lüftungsanlage ein Bild zu machen.

Dauerbelüftung ist stets begehrt

„Das kam im Unterrichtsraum der Maurer früher des Öfteren vor, seit Inbetriebnahme der Lüftungsanlage jedoch kein einziges Mal mehr“, erklärt Berufsschulaußenstellenleiter StD Hans Altmann unserem Medienhaus. Ein weiterer Nebeneffekt ist in der Bau- und der Kranhalle, in denen ja auch gemauert wird, dass im Gegensatz zu früher fast kein Staub mehr anfällt und die Luft dort nun auch etwas gesünder ist. Was die Wärmerückgewinnung anbelangt, schilderte Fachlehrer Franz Reimer, dass er an einem frostigen Tag die Außenluft mit Minus drei Grad gemessen hatte, die Zuluft aus den Lüftungsschlitzen an der Decke jedoch eine Temperatur von plus 15 Grad hatte. Wärmetauscher und fehlende Kälteschübe werden sich seiner Meinung nach in den künftigen Heizkostenabrechnungen signifikant abbilden.

Die Stadt Furth im Wald ist Sachkostenträger für die Grundschule Furth im Wald und über den Schulverband, zusammen mit den Gemeinden Arnschwang und Weiding auch für die Mittelschule Furth im Wald. Die Bürgermeister Michael Multerer und Daniel Paul wollen nach intensiver Prüfung die bestmögliche Entscheidung treffen. Der Further Bürgermeister Sandro Bauer weist darauf hin, dass die Förderprogramme von Land und Bund die Erwartung der Politik zum Ausdruck bringen, dass entweder mobile Luftreinigungsanlagen oder stationäre RLT-Anlagen in die Klassen- und Fachräume der Schulen angeschafft werden. Im Hinblick auf die gesundheitlichen Vorteile sowie die Vermeidung ständiger Unterbrechungen des Unterrichts durch Lüften präferiert das Further Stadtoberhaupt den nachträglichen Einbau der stationären RLT-Anlagen. Die endgültige Entscheidung müssen der Stadtrat und die Gemeinderäte nach technischer Prüfung der Machbarkeit treffen.

Die Bayerische Staatsregierung hat mit Beschlüssen vom 29. Juni und 6. Juli 2021 ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem die kommunalen und privaten Schulaufwandsträger bei der Umsetzung technischer Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften in ihren Einrichtungen finanziell unterstützt werden. Das beschlossene Konzept enthält diese Eckpunkte: Fördergegenstand ist die Beschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten sowie von dezentralen Lüftungsanlagen, soweit diese nicht von der Bundesförderung „Corona-gerechte stationäre raumluft-technische Anlagen“ umfasst sind, für Klassen- und Fachräume.

Mobile Luftreinigungsgeräte müssen mit Filtertechnologie, UV-C-Technologie, Ionisations- und Plasmatechnologie oder Kombinationen aus diesen Technologien arbeiten. Der staatliche Förderanteil liegt bei bis zu 50 Prozent, der Förderhöchstbetrag pro Raum beträgt 1750 Euro.

Maximal 500 000 Euro

Eine gravierende Bedeutung kommt dabei dem Hinweis zu, in dem für die Förderung der Beschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten sowie von dezentralen RLT-Anlagen auf das Förderprogramm des Bundes verwiesen wird, das mit Wirkung zum 11. Juni 2021 um den „Neueinbau stationärer RLT-Anlagen in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren“ erweitert wurde. Die Bundesförderung umfasst nun unter anderem auch den nachträglichen Einbau von Einzelgeräten von RLT-Anlagen in Klassenzimmern und Fachräumen in Schulen, an denen Kinder unter zwölf Jahren unterrichtet werden. Das umfasst nicht nur die Klassenräume für die 5. und 6. Klassen, sondern die gesamte Schule.

Voraussetzung ist, dass die RLT-Anlagen im kombinierten Zu-/Abluftbetrieb mit Wärmerückgewinnung betrieben werden. Gefördert werden die Investitionsausgaben sowie die Ausgaben für Planung und Montage mit bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Die Gesamtkosten je Raum betragen rund 15 000 Euro. Als maximale Förderung sind 500 000 Euro pro Standort erreichbar.