Ferien
Gerhard Polt urlaubte beim Bäckerwirt

Der Kabarettist, Autor und Schauspieler weilte in Chamerau. Zu Hause ist er am Schliersee, wo es „fast so schön ist wie in Chamerau“, wie er sagt.

05.08.2014 | Stand 16.09.2023, 7:16 Uhr
Hermann Schropp

Gastwirt Willi Baumgartner und Bürgermeister Stefan Baumgartner (r.) haben an den prominenten Gast das „Gemeindekrügerl“ überreicht. Foto: Schropp

Gerhard Polt – die angestammte Größe der deutschen Kabarettszene – verbrachte anlässlich des Geburtstages seiner Frau einen Familienurlaub in Chamerau beim Bäckerwirt.

Während des Urlaubs in Chamerau besuchte der Künstler mit seiner Familie den Geburtsort seiner Frau Christine in Schlesien, wo sie mit ihrer Familie 1945 vertrieben worden war. In Waffenbrunn hatten sie eine neue Heimat gefunden, wo auch seine Frau Christine aufwuchs und zur Schule ging. „Geheiratet haben wir“, erzählt Gerhard Polt im Umschau-Interview, „in der Wallfahrtskirche Walburga auf dem Lamberg, die Hochzeitsfeierlichkeiten fanden im Gasthaus Am Ödenturm in Chammünster statt.“ Wohnhaft ist die Familie Polt in Schliersee in Oberbayern, wo es laut Gerhard Polt „fast so schön ist wie in Chamerau“.

Lob für seine Gastgeber

Bei der Familie Baumgartner und dem Servicepersonal bedankte sich die Familie Polt für die hervorragende Aufnahme. Dem aufstrebenden Ferienort Chamerau wünschten die Gäste weiterhin viele Urlaubsgäste, was den anwesenden Bürgermeister Stefan Baumgartner sehr erfreute.

Seit über 30 Jahren brilliert der Kabarettist, Autor und Schauspieler mit scharfem Verstand und bissigem Humor. Wohl keiner versteht es so gut wie er, das Alltagsleben zu beobachten und die deutschen Kleingeister mit grantelndem Genuss auf die Schippe zu nehmen.

Polt erzählt dem Umschau-Berichterstatter im Beisein seiner Frau Christine und den weiteren Familienangehörigen aus seinem Leben. 1942 in München geboren und im Wallfahrtsort Altötting aufgewachsen, verdingte er sich nach seinem Studium zunächst als Lehrer und Übersetzer, ehe er Anfang der 1970er mit einem Hörspiel erstmals von sich reden machte.

Beim Karrierestart im Jahr 1976 führte Gerhard Polt in der „Kleinen Freiheit“ in München zum ersten Mal sein Kabarettprogramm „Kleine Nachtrevue“ vor.

„Fast wia im richtigen Leben“

Er bekam eine Stelle am Berliner Schiller-Theater und wurde in den folgenden Jahren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bekannt wurde Gerhard Polt im Jahr 1979 durch die zwölfteilige Sketchreihe „Fast wia im richtigen Leben“. Hier zeigte er zusammen mit der Schauspielerin Gisela Schneeberger bizarre, aber alltägliche Situationen – mal launisch, mal karikierend und immer hinterfotzig – typisch Polt halt.

Die Produktion des Bayerischen Rundfunks ist heute ebenso ein Klassiker der deutschen Film- und Fernsehgeschichte wie die Satire „Man spricht deutsch“. Es folgt eine Vielzahl von Filmen und Kabarettprogrammen.

„Und Äktschn!“ in den Kinos

Nach zehn Jahren Pause hat Kabarettist Gerhard Polt (72) mit der Komödie „Und Äktschn!“ wieder einen Film gedreht, er handelt von kleinbürgerlichen Abgründen und läuft seit Februar in den Kinos. Ab Oktober tritt er wieder in den Kammerspielen in München auf.