Referat
Gewässer: Die Vorteile der Renaturierung

Die Gemeinderäte von Berngau informierten sich über Maßnahmen an der Sulz – und sprachen über die Zukunft des Dimpflweihers.

20.11.2015 | Stand 16.09.2023, 7:00 Uhr
Michael Schrafl
Der Dimpfweiher: Regenrückhaltebecken und/oder Löschweiher? −Foto: Foto. Schrafl

Zum Thema „Hochwasserschutz und Gewässerrenaturierung“ in der Gemeinde referierten bei der Gemeinderatssitzung im Rathaus von Berngau am Ramoldplatz 6 Thomas Plagemann vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg sowie Agnes Hofmann und Elisabeth Altmann vom Landschaftspflegeverband Neumarkt. Hofmann sagte eingangs, dass Renaturierungsmaßnahmen immer auch ein Beitrag zum natürlichen Hochwasserschutz seien. Zudem sorgten sie für eine abwechslungs- und erlebnisreiche Bachlandschaft, für eine bessere Wassergüte und einen vielfältigen Lebensraum für die Pflanzen- und Tierwelt.

Laut Hofmann wurden seit 1987 an der Sulz und ihren Nebengewässern im Bereich Berngau, Freystadt und Mühlhausen zwölf Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Die Sulz sei auf elf Kilometern mit einem Flächenumgriff von 30 Hektar renaturiert worden.

Im Gemeindebereich Berngau seien allein sieben Maßnahmen umgesetzt worden, 3,7 Kilometer Sulz mit einem Flächenumgriff von zehn Hektar seien renaturiert worden. Abgewickelt worden sei alles über den Landschaftspflegeverband. Ein Teil der Maßnahmen sei zu 75 Prozent vom Wasserwirtschaftsamt gefördert worden, der andere, nicht geförderte Teil, diente als Ausgleichsfläche und werde dem Ökokonto gutgeschrieben, hieß es.

Wie Elisabeth Altmann sagte, könnte als nächste Maßnahme ein weiteres 130 Meter langes Stück der Sulz renaturiert werden. Die dafür nötige Fläche gehöre der Gemeinde.

Was den Hochwasserschutz für den Ort Berngau selbst betrifft, so sei nach dem Jahrhunderthochwasser 1985 viel unternommen worden, erklärte Thomas Plagemann. Der Dimpflweiher diene (mit eingebauter Drossel) als Regenrückhaltebecken. „Wenn der Weiher aber voll Wasser ist, dann ist er jedoch weniger dafür geeignet“, sagte Plagemann.

Von einer groß angelegten technischen Wasserschutzmaßnahme riet er trotz hoher staatlicher Förderung jedoch wegen hoher Anforderungen ab. Plagemann schlug stattdessen vor, den Dimpflweiher möglichst leer zu machen und das Ufer zu sanieren. Kommandant Christian Schmalzl wies darauf hin, dass der Dimpflweiher auch als Löschweiher wichtig sei.

Bürgermeister Wolfgang Wild bedankte sich bei den Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes und des Landschaftspflegeverbandes für die gute Zusammenarbeit.