Bausenat
Grünes Licht für Blomenhof

Der Bebauungsplan „Blomenhof West“ in Neumarkt wurde abgesegnet. Auch die Planung für elf Hektar an der Habersmühle steht.

03.03.2020 | Stand 16.09.2023, 5:01 Uhr
Gerd Schlittenbauer

Auf dem Grundstück neben Lidl und Fishermans World soll ein Gartencenter entstehen. Der Bebauungsplan liegt bald öffentlich aus. Foto: Gerd Schlittenbauer

In den letzten Zügen liegt das Thema Bebauungsplan Blomenhof West. Der Bau-, Planungs- und Umweltsenat segnete den Plan in der mittlerweile vorliegenden Form in seiner Sitzung vom Montag ab. Mit der Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan dann in Kraft.

Auf dem ehemaligen Gelände der Firma Edenharder soll nun ein großes Gartencenter entstehen. Die Firma Dehner hat die ursprünglich vor Jahren vorgesehene Verkaufsfläche allerdings abgespeckt. Nun will Dehner auf knapp 6000 Quadratmetern ein Sortiment anbieten, das im Wesentlichen aus „Garten und Zoo“ besteht.

Auf rund 3000 Quadratmetern soll ein Fachmarkt für Quads entstehen. Dieser sei allerdings, so die Stellungnahme des städtischen Planers, nicht mehr Gegenstand der Festsetzungen in diesem Bebauungsplan, weil das Sondergebiet zugunsten dieses Gewerbegebietes verkleinert wurde. Der Bund Naturschutz hatte die Zukunftsfähigkeit „von Quads und Mährobotern“ in Frage gestellt.

Bund Naturschutz hat Einwände

Außerdem hat der Bund Naturschutz den Einwand vorgebracht, die Nutzung der Dächer für Photovoltaik „zwingend vorzuschreiben“. Zudem sollte geprüft werden, ob die neue Anbindung der Zufahrt zum Gewerbegebiet nicht auch mit einem Kreisverkehr geregelt werden könne. Der BUND regte an, das Gebiet mit dem nahe gelegenen Wertstoffhof im Osten zu verbinden. „In einer Stadt der Nachhaltigkeit“, so argumentiert der Bund Naturschutz in seiner Stellungnahme vom Januar, wäre es „erfreulich gewesen“, neue Wege zu gehen und eine Lösung bestehend aus „Unten parken, in der Mitte einkaufen und oben Energie gewinnen“ zu schaffen.

Für die Anbindung der neuen Verbindungsstraße an die Staatsstraße sei aus Platzgründen eine Lichtzeichenanlage vorgesehen, bekräftigte der Planer in seiner Stellungnahme dazu. Diese sei mit dem staatlichen Bauamt abgestimmt. Die mögliche Verbindung zum Wertstoffhof sei Gegenstand des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplans „Blomenhof Ost“. Eine Anlage von Photovoltaik-Elementen sei „nicht ausgeschlossen“, meinte der Planer. Eine Pflicht zu ihrer Schaffung gebe es allerdings laut Gesetz nicht.

Wasserwirtschaftsamt zeigt Problemstellen auf

Das Wasserwirtschaftsamt bemerkte, dass „im Bereich des Bebauungsplanes mit hohen Grundwasserständen“ zu rechnen sei. „Unter ungünstigen Umständen“ könne es zu „erhöhtem Oberflächenwasserabfluss und Erdabschwemmungen“ kommen. „Derartige Risiken sollten bei der Gebäude- und Freiflächenplanung berücksichtigt werden“, äußerte sich das Wasserwirtschaftsamt.

Der städtische Planer sieht „aus wasserwirtschaftlicher Sicht keine grundlegenden Einwände“. Das Niederschlagswasser werde „zum Teil auf dem Grundstück durch eine Zisterne für die Bewässerung der Pflanzen im Gartencenter bewirtschaftet“. Der Rest werde „über Mulden versickert“.

Reitstadel:Mühlstraße:
Eine zweite Flucht-Treppe kann nun an die Südfassade des Historischen Reitstadels gebaut werden. Der Bausenat segnete das Vorhaben ab. Die Treppe orientiert sich gestalterisch an der bereits bestehenden.Dort gibt es künftig eine Tempo-Reduzierung auf 30 km/h, was eine zusätzliche Schallabsorption an der Nordfassade des Ganzjahresbades unnötig macht.

Raum für Fuchs-Europoles

Elf Hektar beträgt nun die Fläche des neu bezeichneten „Bebauungsplanes F 050 Habersmühle I“. Dort werden bereits dargestellte Industriegebiete von acht auf elf Hektar erweitert. Zwei Einzelflächen werden verbunden und das Gebiet wird nach Norden erweitert.

Der Bausenat billigte den Entwurf zur Änderung dieses Flächennutzungsplanes. Wie berichtet, hat die Firma Fuchs-Europoles die 110 000 Quadratmeter von der Stadt erworben. Das dort entstehende Europoles-Werk könnte schon Ende 2022 in Betrieb gehen. Nach dem Umzug aus dem ehemaligen Pfleiderer-Gelände sollen rund 340 Mitarbeiter im neuen Betrieb an der B 299 zwischen Camping Berger und Tchibo beschäftigt werden.

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