Überschwemmung
Hainsberg rüstet sich gegen Hochwasser

Vor einem Jahr stand die Hainsberger Ortsmitte unter Wasser. Inzwischen gibt es Lösungen, wie das Dorf dem Wasser Herr wird.

23.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:07 Uhr
Johann Grad
Der Dietfurter Ortsteil Hainsberg stand im Juli 2021 unter Wasser. Straßen und Keller wurden überflutet. −Foto: vifogra

Die Feuerwehrmänner haben das Spritzenhaus ausgeräumt, Getränke reingeschafft und Biertischgarnituren aufgestellt. Dietfurts Bürgermeister Bernd Mayr (FW) baute seine technischen Geräte auf und alles war bereit für die Bürgerversammlung in Hainsberg.

Stadträtin und Ortssprecherin Martha Thumann (FW) begrüßte alle drei Bürgermeister und einige Stadträte. Nach dem allgemeinen Teil zur Situation der Großgemeinde kamen Hainsberger Themen zu Sprache. Ein ganz wichtiges war der Umgang mit dem Oberflächenwasser, nachdem es vor knapp einem Jahr in der Ortsmitte eine große Überschwemmung gegeben hatte. Inzwischen wurden Lösungen gefunden, wie man dem Wasser Herr werden könnte.

Im geplanten Baugebiet wird das Oberflächenwasser nicht in die Kanalisation strömen. Es soll in ein Regenrückhaltebecken fließen, dort gefiltert und über einen Hohlweg hinab ins Labertal rinnen. Im Herbst soll die Erschließung des Baugebiets beginnen, 2023 kann dann der Verkauf der Bauplätze anfangen.

Martha Thumann fragte nach dem Stand in Sachen Hochwasser. Laut Bürgermeister Mayr fließt aktuell das Oberflächenwasser in ein Auffangbecken unter dem Spielplatz. Es fasst 150 Kubikmeter, ist es vollgelaufen, strömt das Wasser in die Kanalisation und damit in die Kläranlage.

Auffangbecken wird vergrößert

Der Weg des Wassers soll jetzt verändert werden. Das Auffangbecken wird vergrößert, ein Überlauf leitet das Wasser in eine Doline und falls diese wirklich nichts mehr fassen kann, wird das Oberflächenwasser in die Kanalisation geführt und zum Klärwerk. Die Doline hat keine Verbindung zum Grundwasser, Austrittspunkt ist im Labertal.

Das Büro „Elektroberatung Bayern“ (EBB) erstellt die Planung, es werden Lamellenfilter eingebaut, die immer wieder zu reinigen sind. Vielleicht kann auch eine verfüllte Doline wieder geöffnet werden, um in diese bei Bedarf Wasser einzuleiten. Auch für Mitteldorf und das angedachte Mischgebiet wird so geplant, dass Oberflächenwasser nicht nach Hainsberg fließt.

Das Feuerwehrhaus für die Ausrückegemeinschaft wird laut Bürgermeister Mayr intensiv geplant, auch Eigenleistung wird nötig sein. Der Hebersdorfer Stadl wird versetzt zum Platz, an dem sich die Kleinen des Waldkindergartens treffen. Ein Besucher monierte ein fehlendes Ortsschild, Thumann wies auf die „abgefahrene Straße von Mitteldorf nach Mallerstetten“ hin. Teilstücke müssten neu gemacht werden. Auch ein Geschwindigkeits-Messgerät am Ortseingang wäre angebracht.

In Mitteldorf ist in Richtung Hebersdorf ein Mischgebiet geplant mit einer Größe von 12 000 Quadratmetern. Es reicht für sechs Parzellen, eine will der Verkäufer für sich zurückhalten. Zunächst war an ein „eingeschränktes Industriegebiet“ gedacht worden, doch das Bauamt im Landratsamt bestand auf ein Mischgebiet. Es sollen Lagerhallen entstehen und Lieferverkehr ist zu erwarten.

Ein Radweg nach Dietfurt fehlt

Johann Dietz verlangte eine „ordentliche Infrastruktur“ für das Gebiet, damit nicht die gleichen Probleme wie in Hebersdorf auftreten. Auch gebe es keinen Radweg nach Dietfurt, so Dietz, der ebenfalls notwendig sei. Das Problem betreffe auch andere Orte, erklärte Bürgermeister Mayr. Er sprach von Überlegungen des Landkreises und der Leaderstelle, Strecken für einen Rundweg auszuwählen.

Geräte:Hunde:
Ein Besucher der Bürgerversammlung warb für neue Spielgeräte, ein anderer für neue Tore am Fußballplatz. Die Ortssprecherin wird mit den Eltern das Notwendige besprechen.Mit Hinterlassenschaft von Hunden gefüllte Beutel landen oftmals im Gebüsch, wurde vorgebracht. Für deren Ablage soll eine „Hundetoilette“ aufgestellt werden. Auch die Anleinpflicht für Hunde sprach der Bürgermeister an.

Stadträtin und Ortssprecherin Martha Thumann bedankte sich bei allen Gruppen und Einzelpersonen, die sich um Hainsberg kümmern, alles sauber halten und „für das Dorfleben da sind“. Ihre letzte Frage nach einem Kreuzträger aus Hainsberg für Christi Himmelfahrt und Fronleichnam war nicht vergebens. Spontan stellte sich Christian Leopold zur Verfügung und erhielt viel Beifall für die spontane Zusage.