Seit Dienstag ist dieChristuskirche eine Baustelle. Zusammen mit den beiden Hausmeistern Willi Zakel und Gerhard Kirchberger haben Alois Häring, Wolfgang Holzinger und Kurt Beyerlein die Sitzheizungen abmontiert und die Kirchenbänke aus ihrer Verankerung gelöst. Kirchberger hatte bereits am Montag mit einer Flex jedes einzelne Winkelstück abgetrennt, die die Bänke am Boden festhielten.
„Durch die Eigenleistung kann sich die Gemeinde einiges an Geld sparen“, erklärte Holzinger seinen ehrenamtlichen Einsatz. Bereits am Morgen hatten die Männer ihr Werk begonnen, nach einer gemeinsamen Brotzeit unter der Kanzel machten sie bis zum Nachmittag weiter. Eine Semmel unterm Kreuz zu verspeisen, wäre sonst undenkbar – doch in diesen Tagen verändert sich das Gotteshaus. Bodenleisten stapeln sich auf einer Bank, die weinroten Sitzkissen liegen fein säuberlich zusammengelegt auf einem Stapel. Willi Zakel trägt einen weiteren Schwung Sitzheizungen aus dem Laufweg. Handwerkskisten nehmen in diesen Tagen den Platz der Gesangbücher ein.
Die Sakristei wird nur noch von den drei malerischen Butzenscheiben geschmückt. Gegen eine Spende dürfen die Bänke abgeholt werden. „Sie sind schon alle weg“, weiß Kirchberger. Das Interesse sei groß gewesen. Allein acht Stück habe ein Verein aus Regensburg für sein neues Domizil sehr gut gebrauchen können.
Auch der Wandteppich sowie die Paramente haben schon neue Plätze innerhalb des evangelisch-lutherischen Dekanats im Landkreis gefunden. In diesen Tagen wird die Kirche komplett leer geräumt. „Der Anfang hat schon etwas geschmerzt“, sagt Zakel wehmütig. „Aber alles hat seine Zeit“, meint Wolfgang Holzinger.
Der Wandteppich aus der Christuskirche zieht nach Sulzbürg um. -Foto: Eva Gaupp/Eva Gaupp
Unter den Kirchenbänken haben die Helfer so manches gefunden: Gottesdienstzettel von 1997, einen Schlegel für ein Xylophon, Schere und eine Kupferkatze. -Foto: Eva Gaupp/Eva Gaupp
Die Neumarkter Christuskirche ist seit Dienstag eine Baustelle. -Foto: Eva Gaupp