Helfer waren stark gefragt

29.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:17 Uhr
Mitglieder der Wasserwacht waren mit dabei im Einsatz, als im Dezember bei Berching ein Schiff havarierte. −Foto: Fabian Schreiner

Der Wirtschaftsplan des BRK Kreisverbands Neumarkt wächst im nächsten Jahr um knapp sieben Prozent. In Ertrag und Aufwand schließt er mit 12,95 Millionen Euro, wie der Vorstand nach seiner letzten Sitzung in diesem Jahr bekannt gibt.

Die Steigerung der Erträge sei vor allem auf die Fahrdienste, den Rettungsdienst und die Ambulante Pflege zurückzuführen, teilt er in einer Pressemeldung mit. Die Kostensteigerungen in den operativen Bereichen begründen sich hauptsächlich durch die Erhöhung der Lohnkosten bzw. übliche Sachkostensteigerungen.

Die größten Haushaltspositionen sind der Rettungsdienst mit rund 5,28 Millionen Euro, Soziales und Pflege mit etwas mehr als 5,9 Millionen Euro sowie die Rot-Kreuz-Gemeinschaften mit dem Katastrophenschutz und die Bildung mit 464000 Euro. Der Rest setze sich aus sonstigen Rot-Kreuz-Aufgaben sowie dem Unterhalt der Gebäude und Fahrzeuge wie auch der zentralen Funktionen zusammen.

Wie Kreisbereitschaftsleiter Wolfgang Liedl berichtete, seien die rund 850 ehrenamtlichen Mitglieder aus dem Landkreis Neumarkt auch 2022 stark gefordert gewesen. Zudem seien fünf Jugendgruppen aktiv.

Flüchtlinge betreut und Pandemie bekämpft

Neben der Pandemiebekämpfung waren sie vor allem bei der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine unterstützend im Einsatz. Die hohe Zahl an immer neuen Geflüchteten könnte derzeit wieder zu einer großen Herausforderung werden, sagte Liedl.

Außerdem übernahmen die Ehrenamtlichen zahlreiche Sanitätsdienste – auch zur Unterstützung außerhalb des Landkreises. Ein besonderer Einsatz war der flankierende Sanitätsdienst der regelmäßig stattfindenden Fallschirmspringerübungen der US-Army in Hohenfels.

Der Einsatzleiter Rettungsdienst war 2022 bei bisher rund 200 Einsätzen gefordert. Dazu kamen noch 82 Einsätze der Unterstützungsgruppe RD, die den Regelrettungsdienst punktuell bei größeren Einsätzen entlastet. Die ehrenamtlichen Schnelleinsatzgruppen Behandlung und Betreuung waren unter anderem bei dem Großbrand am Dillberg gefragt.

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Von den etwa 3200 ehrenamtlichen aktiven und passiven Wasserwachtlern im Landkreis berichtete Mirko Stüdemann. Etwa ein Drittel sei unter 16 Jahre alt. Sie versehen ihren Dienst in neun Ortsgruppen und elf Wachstationen. Neben den üblichen Übungs-, Einsatz- und Wachdiensten seien sie vor allem regelmäßig bei den Corona-Testaktionen im Einsatz gewesen.

„Die Wasserwachten im Landkreis stehen im überregionalen Vergleich weiterhin sehr gut da“, sagte Stüdemann. „Aber auch wir spüren den Druck durch knapper werdende Badeflächen, die von uns kostenfrei oder zumindest kostengünstig genutzt werden können.“ Gleichzeitig steigen die personellen und technischen Anforderungen an die professionelle Wasserrettungsorganisation immer weiter. Dies führe zu hohen Ausbildungs-, Invest- und Instandhaltungskosten. Zum Beispiel müssten Atemluftkompressoren, Drohnen und Sonarausrüstung angeschafft werden.

Wettbewerb für das Jugendrotkreuz

Auch das Jugendrotkreuz (JRK) war 2022 überaus aktiv, wie die stellvertretende Leiterin der Jugendarbeit, Raphaela Meier, berichtete. In den vier Ortsgruppen sind mehr als 100 Jugendliche aktiv. Sie beteiligten sich beispielsweise an einem großen JRK-Wettbewerb mit 14 Gruppen.

Der BRK-Kreisvorsitzende und Landrat Willibald Gailler ehrte außerdem Raphaela Meier für ihre 20-jährige Mitgliedschaft beim BRK Dietfurt, seit 2021 stellvertretende Leiterin des JRK. Seit 20 Jahren im Kreisvorstand aktiv ist der stellvertretende Kreisvorsitzende und Parsberger Bürgermeister Josef Bauer. Die Rot-Kreuz-Tagespflege in Parsberg sei maßgeblich durch seine Mitwirkung entstanden, sagte Gailler.