Versammlung
Holzpreise beschäftigen Waldbauern

Absatzprobleme und der Borkenkäfer prägten 2020. Aktuell ermöglicht der Holzpreis aber Pflegearbeiten.

03.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:10 Uhr
Hans Peter Gleisenberg
Die Waldbauern verabschiedeten Hans Dintenfelder und wählten einen neuen Vorstand. −Foto: Hans Gleisenberg

Bei der Jahresversammlung im Gasthof Ascher in Möning hat der Vorsitzende des Waldbauernvereins Berching-Neumarkt, Andreas Burger, 68 Mitglieder und zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Burger sagte, dass es sich in schwierigen Zeiten auszahle, Mitglied einer starken Gemeinschaft zu sein, denn der Waldbauernverein Berching-Neumarkt stehe weiter vor großen Herausforderungen. Dies machte dann der Geschäftsführer Daniel Rübens beim Jahresrückblick deutlich. Er sprach von teils massiven Einbrüchen und einer geringen Holzvermarktung: „Es wurden insgesamt 18  497 Festmeter Holz vermarktet, was dem geringsten Aufkommen seit dem Jahr 2013 entspricht“, so Rübens. Außerdem sagte er, dass es in Mitteleuropa große Rohholzaufkommen gebe und verwies auf einen massiven Borkenkäferbefall. Auch im Bereich seiner Zuständigkeit seien gut 5000 Festmeter Käferholz aufzuarbeiten gewesen. Durch den Sammelantrag „insektizidfreie Borkenkäferbekämpfung“ konnten mehr als 51 000 Euro an Fördergeldern für betroffene Mitglieder generiert und ausbezahlt werden, war vom Geschäftsführer weiter zu hören.

Großes Preisgefälle

Auch der Absatz von Schnittholz gestaltete sich schwierig bis schlecht, was auch eine Folge der anhaltenden Pandemieeinschränkungen gewesen sei. Auch das Preisniveau sei 2020 massiv gefallen und für den Festmeter Käferholz seien 21 Euro bezahlt worden, weshalb die Aufarbeitungskosten keine ausreichende Deckung gehabt hätten. Das habe sich aber mittlerweile deutlich relativiert und die Holzpreise hätten ein für die Waldbesitzer erfreuliches hohes Niveau erreicht, so der Forstmann, der an die Waldbesitzer appellierte, nun Pflegerückstände aufzuarbeiten, um ihren Baumbestand zu stabilisieren. Daniel Rübens berichtete noch von einer Kooperation mit den Jura-Werkstätten Neumarkt, die für Waldbesitzer seit diesem Jahr Hordengatter (Holzzäune) fertigen.

Es waren auch Nachwahlen für zwei Vorstandsposten erforderlich. So wurde Herbert Meyer für den verstorbenen Alois Schuster zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Marco Seitz wurde als Beisitzer in den Vorstand aufgenommen. Mit Dank und Lobesworten für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, wurde Steuerberater Hans Dintenfelder verabschiedet. „Ich musste schon die Archive durchsuchen, um zu ermitteln, wie lange du, lieber Hans bei uns tätig bist, seit wann Hans Dintenfelder uns als Steuerberater begleitet. Das älteste Dokument ist das Protokoll zur Versammlung beim Zusammenschluss der beiden WBVen Berching und Neumarkt vom 28. Juni 20012, sagte Burger.

Neuer Steuerberater

Dintenfelder sei die Idealbesetzung gewesen, da er als gelernter Landwirt und als Waldbesitzer mit dem Thema Forstwirtschaft von Anfang an vertraut gewesen sei. Zum Dank bekam Dintenfelder ein Naturmodell überreicht. Sein Nachfolger wird Michael Adler aus Fribertshofen.

Aktuell verfügt der Waldbesitzerverein Berching-Neumarkt nach eigenen Angaben über 2087 Mitglieder die mit 11 401 Hektar über ein Viertel der gesamten Waldfläche im Landkreis verfügen.