Hobby
Imker nutzen die Belegstelle zu wenig

Kreisvorsitzender Sepp Traidl kritisiert das Einkaufsverhalten von Imkern aus der Region. Mitarbeiter für St. Johann gesucht.

17.04.2015 | Stand 16.09.2023, 7:07 Uhr
Willi Kaiser
Eine Bienenkönigin (mit gelbem Punkt) kontrolliert ihren Stock. −Foto: Alexander Körner/dpa

Die Natur beginnt im März und April mit wärmeren Temperaturen zu erwachen. Auch die Winterruhe der Bienen endet, und die Arbeit beginnt für den Imker mit der Nachschau und den ersten Eindrücken über den Zustand der Völker. Damit den Imkern im hiesigen Gebiet zur Nachzüchtung immer bestes Imkermaterial zur Verfügung steht, wurde bereits 1980 die Belegstelle St. Johann in einem idyllischen Waldstück bei Pfatter geschaffen.

Einer der Hauptgründe der damaligen Imker war, reinrassige Drohnenvölker, männliche Bienen, zur Begattung von jungen nachgezüchteten Königinnen bereitzustellen, um eine Reinpaarung der Carnica-Rasse zu gewährleisten. Denn diese Carnica-Biene sei in unserem Gebiet weit verbreitet und durch ihre guten Eigenschaften auf fast allen Ständen der einheimischen Imker zu finden, so Belegstellenleiter Sepp Traidl.

Viel Arbeit, Freizeit und Kosten

Die Führung einer Belegstelle verlange vom Belegstellenleiter und seinen Mitarbeitern viel Arbeit, Freizeit und Kosten, damit den einheimischen Imkern gutes reinrassiges und gekörtes Zuchtmaterial zur Verfügung gestellt werden kann, erzählt Traidl aus Frauenzell. Der Vorsitzende der Imker im Kreis Regensburg versteht nicht, warum die Belegstelle von den Imkern im Landkreis Regensburg zu wenig angenommen wird. Lieber erwerben sich viele Imker für teures Geld neue Königinnen und Völker von auswärtigen Züchtern. Laut Zuchtbuch kommt die überwiegende Zahl der Beschicker der Belegstelle St. Johann, die sich Zuchtstoff holen und Königinnen anliefern, aus Oberbayern, aus den Landkreisen Kelheim, Neumarkt, Parsberg, Cham, Schwandorf und Neustadt/ Waldnaab.

Weiter kritisierte Traidl, dass von einigen Imkern rechtswidrig Begattungskästchen im Belegstellenkreis aufgestellt werden. Ein weiteres Problem sind Personalsorgen. Interessenten sollen sich bei Sepp Traidl unter Tel. (09484) 715 melden. Sollte sich nichts ändern, steht die Belegstelle vor einem möglichen Aus, so Traidl.

Eröffnung ist heuer am 19. Mai

Die Belegstelle wird heuer am Dienstag, 19. Mai, eröffnet und schließt am Freitag, 17. Juli. Die Zuchtstoffabgabe erfolgt durch Josef Traidl und August Kainzbauer an folgenden Tagen: 3., 10., 17. und 31. Mai sowie am 7. Juni jeweils von 10 bis 11 Uhr. Es werden wieder 25 bis 30 Drohnenvölker auf der Belegstelle St. Johann gestellt.