Solidarität
Integrationsberatung will weiter helfen

Die Flüchtlings- und Integrationsberatung Neumarkt unterstützt Menschen jeglicher Herkunft. Dazu benötigen sie aber Spenden.

26.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:03 Uhr
Carmen Inarrea, Hildegard Remling, Lisa Sippl, Magdalena Scholz und Angelika Simbeck (v. li.) von der FIB bieten eine Anlaufstelle für Geflüchtete und Geduldete. −Foto: Iris Lederer

Die Krise an der polnisch-belarussischen Grenze erinnert uns daran, dass viele Menschen weltweit auf der Flucht sind. Nicht so für das Team der Flüchtlings- und Integrationsberatung in Neumarkt, kurz: FIB. Für sie ist die Unterstützung und Beratung von Menschen jeglicher Herkunft eine Selbstverständlichkeit. Die FIB ist für Asylbewerber und Geduldete die einzige Beratungsstelle im Landkreis Neumarkt.

Seit 2016 ist die FIB ein ökumenisches Projekt zwischen der Caritas und der Diakonie in Neumarkt. „Derzeit werden in den 43 Asylunterkünften im Landkreis zirka 470 Personen beraten“, berichtet Magdalena Scholz. Denn 2018 wurde der Aufgabenbereich auf Basis der gesetzlichen Regelungen erweitert. „Wir unterstützen und beraten seitdem auch Menschen, die nicht mehr im Asylverfahren sind, bis zu drei Jahre lang, meist jedoch länger, da die Integration in diesem Zeitraum kaum abgeschlossen ist. Ebenso bieten wir Migrationsberatung für alle, die aus der EU oder einem Drittstaat nach Deutschland kommen“, erklärt Hildegard Remling.

Auch Ehrenamtliche engagieren sich

Derzeit werden über 1000 Personen von Carmen Inarrea, Hildegard Remling, Angelika Simbeck, Lisa Sippl und Magdalena Scholz beraten, heißt es in einer Mitteilung der Diakonie. Sie kümmern sich um ganz unterschiedliche und vielfältige Themen. „Seit Corona arbeiten wir außerdem mit einem strikten Hygiene-Schutzkonzept und haben die aufsuchende Arbeit eingestellt, das heißt die Menschen werden ausschließlich bei uns nach individueller Terminvereinbarung beraten“, so Scholz. Auch Ehrenamtliche engagieren sich, allerdings seien es inzwischen nur noch vereinzelte Menschen, die aktiv sind. „Wir suchen dringend Menschen, die dolmetschen können. Wir haben zwar einen internen Pool, aber unser Netzwerk müsste dringend erweitert werden“.

Welche Wünsche hat das Team an „die“ Gesellschaft und Politik? „Dass die Fachkräfte feste, unbefristete Arbeitsstellen erhalten. Es ist eine staatliche Aufgabe, die ordentlich strukturiert und finanziert werden muss“, so Björn Bracher, Bereichsleiter Soziale Dienste. Denn derzeit gibt es nach den Bayerischen Richtlinien nur befristete Zuschüsse, die die Kosten nicht abdecken. Die Diakonie Nürnberger Land und Neumarkt ist auf Zuwendungen angewiesen, um die Stellen sicherzustellen. „Mehr Respekt gegenüber unserem Klientel“, „aufgeschlossenere Corona-Regelungen in den Behörden, mit denen wir in Kontakt sind“, „neue ehrenamtlich Mitarbeitende“, sind weitere Wünsche aus dem FIB-Teams. Telefonnummer: (0 91 81) 50 91 117 oder fib-nm@diakonie-ahn.de.