Integration
Interkulturelle Gärten können jetzt sprießen

Die Freien Wähler und das Amt für Nachhaltigkeit starten ein Projekt, das Neumarkter aller Nationen zusammenbringen will.

22.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:20 Uhr
Heike Regnet
Martin Meier (UPW-Fraktionsvorsitzender), Renate Kellermann, Georg Kellermann (Grundstücksbesitzer), Rita Großhauser (Integrationsbeauftragte der Stadt), Anna Lehrer (Projektleiterin) und Ralf Mützel (Leiter Amt für Nachhaltigkeit) (v. l.) stellten im LGS-Park das Projekt vor. −Foto: Regnet

„Es ist ein wunderbares Projekt, das wir umsetzen werden. Jetzt können die interkulturellen Gärten in Neumarkt wachsen, gedeihen und sprießen“, brachte es Martin Meier, Fraktionsvorsitzender der UPW/Freie Wähler Neumarkt, auf den Punkt. Am Montagnachmittag stellten die Organisatoren das Projekt an Ort und Stelle im LGS-Park vor.

Schon seit 2017 gibt es die Idee, interkulturelle Gärten in Neumarkt anzulegen. Erste Überlegungen stießen die damalige Referentin für Nachhaltigkeitsförderung, Ruth Dorner, und der damalige Referent für Integration, Rainer Hortolani, an.

Austauschen und wohlfühlen

In Verbindung mit der Stadt werde die Idee nun umgesetzt, freute sich Meier. Gerade heute sei dies wichtiger denn je. „Antisemitismus und Rassismus haben wieder Dimensionen, von denen wir dachten, dass wir das hinter uns gelassen haben“, sagte Meier. In den interkulturellen Gärten stehe Integration im Mittelpunkt: „Hier können künftig alle Leute zusammenkommen, sich austauschen und wohlfühlen.“

Erste Ansprechpartnerin des Projekts ist Rita Großhauser, Integrationsbeauftragte im Stadtrat. Mit Anna Lehrer vom Amt für Nachhaltigkeit will sie die interkulturellen Gärten in den nächsten Monaten vorantreiben. Ein „herzliches Dankeschön“ sagte Großhauser Rita und Georg Kellermann, die für das Projekt rund 3000 Quadratmeter ihrer Fläche im LGS-Park zur Verfügung stellen werden. „Die interkulturellen Gärten sind mir eine Herzensangelegenheit“, betonte Großhauser. „Erde erdet und mit den Gärten können die Menschen Wurzeln in Neumarkt schlagen.“

Bereits aktiv ist ein Arbeitskreis, der begleitet von eine fachlicher Beratung, Ideen für die Anlage der Gärten ausarbeiten wird. Wer will, kann sich hier noch mit einbringen. Willkommen sind alle Neumarkter – jeder Hautfarbe und jeder Religion. „Dass uns die Familie Kellermann diese Fläche zur Verfügung stellt, ist ein großes Glück. Hier wird uns ein Paradies zu Füßen gelegt“, freute sich Großhauser.

Helfer willkommen

Jetzt gelte es, Menschen zu finden, die das Projekt unterstützen wollen. „In diesem Jahr könnten noch alle groben Arbeiten zur Anlage der Gärten erfolgen“, sagte Anna Lehrer. Hierbei sind natürlich Helfer willkommen. Die Kosten für das Projekt übernimmt die Stadt. „Mittel sind bereits im laufenden Haushalt eingestellt“, erklärte Ralf Mützel, Leiter des Amts für Nachhaltigkeit. Letztlich sollen Parzellen angelegt werden, die gemeinsam bewirtschaftet werden. Auch ein Platz zum Grillen und Verweilen soll auf dem Gelände geschaffen werden. „Die einzelnen Parzellen könnten auch verpachtet werden, aber das werden wir noch ausfeilen“, sagte Mützel. „Wir wollen mit den interkulturellen Gärten natürlich kein Geld verdienen, sondern Menschen zusammenbringen.“

Für das Bepflanzen und Bewirtschaften der Parzellen biete das Gelände ideale Voraussetzungen. So befindet sich ein kleiner Weiher zur Bewässerung in unmittelbarer Nähe. Bei Bedarf könnte auch ein Brunnen gegraben werden. Wer beim Projekt mitarbeiten will, kann sich ab sofort bei Anna Lehrer im Amt für Nachhaltigkeit melden.