Bundesliga-Topspiel
Jahn 1889: Ein drittes Duell auf höchstem Futsal-Niveau

15.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:21 Uhr
1889-Keeper Raul und seine Mitspieler wehrten sich gegen Meister Stuttgart vergeblich gegen die Niederlage. Am Samstagabend kommt mit Hohenstein das nächste Topteam. −Foto: Christian Brüssel

Bisher trafen sich die Futsaler aus Regensburg und Hohenstein-Ernstthal erst zweimal – und beide Male ging es um die deutsche Meisterschaft. 2017 holte der SSV Jahn 1889 in Zwickau den Titel, 2020 in Duisburg HOT 05, wie sich die Sachsen in Kombination von Herkunft und Gründung selbst abkürzen. Am Samstag, diesmal erst ab 18 Uhr, folgt in der Nord-Halle in der Isarstraße das dritte Duell, diesmal in der Bundesliga: Der Tabellenvierte empfängt den makellosen Tabellenführer, der in vier Spielen 24 Mal traf.

Mit vier Finalteilnahmen – auch 2018 war Hohenstein Meister – ist Hohenstein-Ernstthal zweifelsfrei der „heißeste“ Klub der vergangenen sechs Jahre auf höchstem deutschen Futsal-Niveau. Und auf den Aufsteiger aus Regensburg wartet nach dem Heim-1:3 gegen den amtierenden Titelträger Stuttgarter FC die nächste Runde frei nach dem Motto: „Für solche Spiele wollten wir in die Bundesliga.“

Etwas zu erben, wird wohl noch schwerer werden als gegen Stuttgart. Erstens haben sich die personellen 1889-Bedingungen wenig gebessert, weil mit Marquinhus die zentrale Offensivfigur wohl weiter ausfallen wird und es zusätzlich noch bei ein, zwei Spielern zwickt. „Das ist keine Ausrede: Dann müssen wir halt wieder noch mehr zusammenrücken und auf unseren Matchplan setzen“, sagt Teammanager Florian Roth.

Zweitens ist die Gäste-Qualität vielleicht sogar noch ein Stück ausgeprägter als die der Stuttgarter. Am Dienstag standen in Dresden beim überraschenden 1:1 der in der Welt an Position 78 rangierenden deutschen Nationalmannschaft gegen den Weltranglisten-28. Slowakei drei Hohensteiner auf dem Parkett: Neben Kapitän Christopher Wittig mit Luis Guilherme Dress Rodrigues und Gabriel Francisco de Oliveira Costa auch ein Duo mit brasilianischem Hintergrund.

In Hohenstein sind in dieser Saison noch weitere erfahrene Südamerikaner dazugekommen. Auch das wird ein Reiz des Duells werden, denn wie 1889-Spielertrainer Lucas Kruel stammen ja auch Torwart Raul sowie Gustavo und Marquinhus aus dem Land des Rekord-Weltmeisters.

Summa summarum ist der Bundesliga-Neuling also trotz Heimvorteil klarer Außenseiter. „Aber wir wussten ja auch, wie schwer der Oktober wird in der Konstellation“, sagt Florian Roth über den Monat, in dem dann nur noch die wegweisende Fahrt am 22. Oktober nach Bielefeld wartet. „Spiele wie gegen Stuttgart und Hohenstein sind Bonus: Das sind nicht die Spiele, die wir gewinnen müssen, um drinzubleiben oder Playoffs zu schaffen. Aber welche, aus denen wir am meisten lernen können.“

Denn in Zukunft will man sich ja noch öfter treffen in der Bundesliga. Und vielleicht irgendwann auch wieder mal in einem Endspiel.