Immobilie
Kago-Schloss-Käufer bricht das Schweigen

Sveta Todorovic hat das Schloss in Postbauer-Heng ersteigert – lange aber nicht bezahlt. Jetzt meldete er sich zu Wort.

23.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:24 Uhr

Das Kago-Schloss in Postbauer-Heng steht schon seit Längerem leer. Foto: Fischer

Viele Wochen war es sehr still geworden um Sveta Todorovic, der das Kago-Schloss im August ersteigert hatte (wir berichteten). Bis zuletzt stand aber die Bezahlung der fünf Millionen Euro Kaufpreis aus. Mehrfach hatte der Münchner Geschäftsmann in der Folge angekündigt, bezahlen zu wollen, doch es geschah nichts. In jüngster Zeit war Todorovic zudem nicht mehr erreichbar. Was nicht nur bei Postbauer-Hengs Bürgermeister Horst Kratzer Befremden ausgelöst hatte.

Über die Verzögerungen bei der Bezahlung hatte die MZ bereits zuvor berichtet. Den Artikel dazu finden Siehier.

Am Donnerstag meldete sich Todorovic nun telefonisch bei unserer Zeitung und verkündete: „Ich habe heute alles bezahlt“. Konkret will er die ausstehenden 4,5 Millionen Euro an die Hinterlegungsstelle der Landesjustizkasse überwiesen haben. 500 000 Euro habe er direkt an einen der Gläubiger, eine österreichische Bank, bezahlt.

Amtsgericht bestätigt Antragstellung

Auf Nachfrage bestätigte das Amtsgericht München, dass eine Antrag auf Hinterlegung des Geldes bei der Landesjustizkasse gestellt worden sei. Geld sei bislang aber noch nicht eingegangen. Dies sei allerdings auch nicht zu erwarten, wenn eine Überweisung erst am Donnerstag getätigt worden sei. Das Amtsgericht Nürnberg erklärte indessen, dass die Gläubigerbank den Antrag auf Zwangsversteigerung zurückgenommen hat. Der Antrag eines weiteren Gläubigers bestehe aber aktuell noch.

Warum es zu der Monate langen Verzögerung gekommen ist, schildert der Todorovic so: Er habe mit dem Geld aus dem Verkauf eines anderen Objekts das Kago-Schloss bezahlen wollen. Doch der potenzielle Käufer des Objekts habe ihn immer wieder hingehalten. Der Deal platzte, was er mit Urkunden bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg nachweisen musste, weil diese gegen ihn Ermittlungen wegen des Verdachts auf versuchten Betrugs eingeleitet hatte.

Immobiliendeal platzte

Was Todorovic offenbar glaubhaft tun konnte. „Wir haben daraufhin Mitte Februar die Ermittlungen eingestellt“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anita Traud. Auch weil Todorovic nachweisen habe können, dass er aus einem anderen Immobilienverkauf das nötige Geld für das Kago-Schloss erwirtschaften könne.

Todorovic selbst spricht in diesem Zusammenhang einfach von „einer anderen Lösung“, die er gefunden habe, ohne näher darauf eingehen zu wollen, um was für eine Lösung es sich konkret handelt. Einzig, dass ihm diese einiges an Geld gekostet habe, sagt der 63-Jährige.

Todorovic will sich von nun ab auf die Entwicklung des Kago-Schlosses konzentrieren. „Ich habe schon eine Idee“, sagte der 63-Jährige auf die Frage, was er mit dem Schloss künftig vorhabe. Öffentlich verkünden will er seine Pläne aber erst bei einem Tag der offenen Tür, den er in den nächsten 14 Tagen veranstalten will.

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