Kachelofen
Karl-Heinz Kago ist tot

Der schillernde Unternehmer prägte Postbauer-Heng wie kaum ein anderer. Sein Schloss ist noch heute in den Schlagzeilen.

14.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:55 Uhr
Karl-Heinz Kago und seine Frau Luecie. −Foto: Wolfgang Endlein

Karl-Heinz Kago ist tot. Der schillernde Ofenbau-Unternehmer starb im Alter von 79 Jahren am Wochenende. Das bestätigte Postbauer-Hengs Bürgermeister Horst Kratzer.

Kago, der schon in früheren Jahren gegen den Krebs zu kämpfen hatte, sei nach kurzer schwerer Erkrankung gestorben, sagt Kratzer. Das habe ihm Kagos Ehefrau Luecie berichtet.

Kago hieß eigentlich Gonschorowski

Damit verliert die Gemeinde einen Bürger, der sie weit über die Grenzen des Landkreises Neumarkt hinaus bekannt gemacht hat. Kago, in Stendal (Sachsen-Anhalt) als Karl-Heinz Gonschorowski geboren, flüchtete 1968 aus der DDR nach Westdeutschland. Dort machte der gelernte Maurer Karriere und baute sich in den folgenden Jahrzehnten ein großes Unternehmen für Öfen auf.

Nach dicken Jahren geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Turbulenzen.Kago machte dafürin einem Interview mit der Mittelbayerischen aus dem Jahr 2019unter anderem seine angeschlagene Gesundheit verantwortlich. 2010 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Auch Versuche von Dritten danach das Geschäft wieder anzukurbeln scheiterten.

Kago hatte auch Kritiker in Postbauer-Heng

Unter dem Motto „Alles verdanken wir ihm, dem Kamin“ hatte Kago aber so viel Geld verdient, dass es ihm möglich war, Spuren in Postbauer-Heng zu hinterlassen. Der Ort, so viel sind sich Kritiker, Bewunderer und alle Menschen dazwischen einig, wäre ohne Kago ein anderer. Das Centrum von Postbauer-Heng, das beide früheren Orte verknüpft, wäre beispielsweise ohne Kago nicht denkbar gewesen.

Berühmt ist Kago aber vor allem für das Schloss, welches er sich im Stil derer an der französischen Loire an den Rand des Ortes bauen ließ, und das seither Schlagzeilen produziert. Auch mit dem Gesetz geriet Kago mehrfach in Konflikt.

Über Postbauer-Heng sagte Kago 2019 im Interview mit der MZ: „Ich bin hier die längste Zeit meines Lebens. Damit erklärt sich schon alles: Dann möchte man da bleiben und auch hier sterben“.