Gericht
Karl-Heinz Kago muss nicht ins Gefängnis

Der Kamin-König aus Postbauer-Heng hat den Staat um Hunderttausende Euro Sozialabgaben betrogen.

30.01.2012 | Stand 16.09.2023, 21:05 Uhr

Neumarkt.Weit über einhundert Fälle – und Hunderttausende Euro an unterschlagenen Sozialabgaben: Der „Kamin-König“ aus Postbauer-Heng, Karl-Heinz Kago, sein Adoptivsohn und ein ehemaliger Geschäftsführer des Unternehmens sind vom Neumarkter Amtsgericht zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Richter Rainer Würth wertetet positiv, dass alle drei ihre Schuld in vollem Umfang einräumten. Dadurch konnte das Verfahren entscheidend verkürzt werden.

Karl-Heinz Kago hatte sich demnach in 131 Fällen schuldig gemacht, Arbeitsentgelt veruntreut und vorenthalten zu haben, Dr. Dominik Pierre Kago wurden 160 Fällen zur Last gelegt, der ehemalige Geschäftsführer hatte in 95 Fällen Beihilfe geleistet.

Damit ist erwiesen, dass Karl-Heinz Kago jahrelang systematisch Schwarzarbeiter – vor allem aus Osteuropa – in seinem Privatzoo und dem Holzwerk beschäftigte.

Der Neumarkter Richter verurteilte den „Kamin-König“ zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren, ausgesetzt auf Bewährung. Zudem muss er 7200 Euro Geldstrafe zahlen. Sein 37-jähriger Stiefsohn wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Pierre Kago muss zudem 5000 Euro an einen gemeinnützigen Verein spenden. Der Ex-Geschäftsführer muss sich drei Monate bewähren und 2500 Euro spenden.