Verkehr
Kompromissvorschlag für den B299-Ausbau

Die Neumarkter UPW und CSU einigen sich auf eine Alternative zur durchgängig dreispurigen Bundesstraße bei Stauf/Woffenbach.

20.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:09 Uhr
Benjamin Weigl
Rund um die Neumarkter Ortsteile Woffenbach und Stauf haben sich Bürgerinitiativen gegen den dreispurigen Ausbau der B299 positioniert. Nun unterbreiten UPW und CSU einen Alternativvorschlag. −Foto: Eva Gaupp

Die Fraktionen UPW und CSU im Neumarkter Stadtrat haben am Dienstag einen aufeinander abgestimmten Alternativvorschlag für den Ausbau der B299 bei Neumarkt vorgelegt. Der Kompromiss der beiden beteiligten Fraktionen beinhaltet einen verkürzten dreispurigen Ausbau zwischen den Ortsteilen Stauf und Pölling. Rund um Stauf soll demnach alles beim Alten bleiben.

UPW: Dimension des Ausbaus zu groß

In einer Pressemitteilung der UPW heißt es, die eine Totalverweigerung des Ausbaus sei „keine Option“ gewesen. Man sei jedoch überzeugt, dass nun mit dem Teilausbau eine Kompromisslösung vorliege, mit der alle gut leben können. Fraktionsvorsitzender Martin Meier verknüpft den Vorschlag mit drei Forderungen: Zum einen, dass der Ortsteil Stauf angebunden bleibe, zum anderen, dass Lärmschutzmaßnahmen im Bereich des Stadtteiles Woffenbach in möglichst großem Umfang umgesetzt werden und drittens, dass der Ausbau lediglich in einem Teilstück erfolge. „Wir senden damit ein deutliches Signal an das staatliche Bauamt und sind guter Dinge, dass dies im anstehenden Planfeststellungsverfahren Berücksichtigung finden wird“, so Meier.

Stadtrat Jakob Bierschneider sagte, im Fraktionsgremium sei der Mehrheitsentschluss gereift, dass ein Ausbau aus UPW-Sicht zwar sinnhaft erscheine, aber die Dimension eines solchen doch zu groß sei. Daher solle dieser lediglich in einem Teilstück ab der Staufer Brücke in Richtung Pölling erfolgen. Im Teilbereich Stauf solle „alles so bleiben wie es ist“. Diese Alternative sei bislang von den Planungsstellen immer als „nicht durchführbar“ erklärt worden, weshalb man den Gedanken zunächst verworfen hatte. Da nun aus Regensburg ein anderes Signal zu vernehmen war, habe man den Gedanken wieder aufgegriffen und nun als zentrale Forderung positioniert. Damit „schlage man mehrere Fliegen mit einer Klappe“. Man behalte die bereits bestehende und immens wichtige Abfahrt Stauf bei, man verringere den Flächenverbrauch und erreiche zudem eine erhebliche Kosteneinsparung, unter anderem durch den dann nicht mehr nötigen Abriss und Neubau der Staufer Brücke.

CSU: Dritter Fahrstreifen erst nach Staufer Brücke

Praktisch zeitgleich positionierte sich die CSU mit ihrem Fraktionsvorsitzendem Marco Gmelch. Die CSU unterstütze die Erweiterung der Bundesstraße um einen dritten Fahrbahnstreifen – allerdings erst nach der Staufer Brücke bis hin zur Überfahrt über die Bahntrasse. „Wir schlagen vor, den Bereich um den Ortsteil Stauf herum von dem Ausbau auszunehmen“, erläutert Stadtrat Luis Urban den Vorschlag der CSU. Dadurch könne der Anschluss Stauf an die B299 erhalten bleiben, der zugleich auch den Stadtteil Woffenbach vom Durchfahrts-Verkehr entlasten würde. „Wie diese Auffahrt dann konkret gestaltet wird, muss noch genauer im Kreistag diskutiert werden“, so Urban.

Darüber hinaus sieht der Vorschlag der Christsozialen einen Lärmschutz für die Bürgerinnen und Bürger in Stauf und Woffenbach vor – geprüft werden müsse die Finanzierung durch das Staatliche Bauamt in Regensburg. Als dritten Schwerpunkt enthält der Vorschlag die Entschärfung der Kreuzung Woffenbach-Rittershof.

Fraktionsvorsitzender Marco Gmelch wird in der Pressemitteilung zitiert: „Für uns geht es stets darum, die gesamte Neumarkter Verkehrssituation und die Auswirkungen eines Umbaus für die Bevölkerung im Blick zu behalten“. Deshalb seien auf der einen Seite die zahlreichen Bedenken und Einwände gegen das Projekt ernst zu nehmen und in die Planungen mit einzubeziehen. „Andererseits muss uns aber auch bewusst sein, dass eine komplette Ablehnung dieses Projekts ein falsches Signal für die Zukunft setzen würde“, so Gmelch. Es gehe um eine Erhöhung der Attraktivität der B299 für Autofahrer, die den Weg durch die Stadt vermeiden wollen.

Die Mittelbayerische wird im Laufe des Tages nachberichten.