Natur
Kreisjagdgruppe zieht Bilanz

Bei der Hegeschau wurden die Abschusszahlen vorgestellt. Beim Schwarzwild sind diese überraschend deutlich zurückgegangen.

16.04.2019 | Stand 16.09.2023, 5:45 Uhr
Werner Artmann

Die vorgelegten Gehörne wurden von den Ehrengästen, dem ehemaligen Kreisjagdbeirat Herbert Krauthann, Forstrat Jens Härtl, 2. Vorsitzender KJG Burglengenfeld Markus Haas, stellvertretendem Landrat Jakob Scharf, Christoph Mühlbauer (UJB), Kreisjagdberater Günther Hoffmann und stellvertretendem Bürgermeister Thomas Beer (v. l.) interessiert begutachtet. Foto: Silvia Kurczyk

Reich an Themen war die diesjährige Hegeschau der Kreisjagdgruppe Burglengenfeld vor über 90 Jägern und Jägerinnen im Landgasthof Hintermeier in Münchshofen. So standen bei den einzelnen Berichten das Schwarzwild, das Haar- und Federwild, das Rehwild, aber auch der Wolf und die afrikanische Schweinepest im Vordergrund. Vorgestellt wurden auch die Abschusszahlen 2019. Auffallend dabei war der Einbruch der Schwarzwildstrecke von 1704 im Jahre 2017 auf 951 Stück im vergangenen Jahr. Die stattliche Ansammlung von ausgestellten Gehörnen und Geweihen weckte das große Interesse der Jägerschaft. Die Jagdhornbläser der Kreisjagdgruppe umrahmte die Hegeschau musikalisch.

Der 2. Vorsitzende der Kreisjagdgruppe, Markus Haas, eröffnete die Hegeschau. Stellvertretender Landrat Jakob Scharf war voll des Lobes über die ausgestellten Gehörne, die ihm zufolge keine „Knochenschau“ darstellen. Der Sinn und Zweck einer Hegeschau sei, Informationen zur Erfüllung des Abschussplanes und die Einhaltung des Gleichgewichtes in der Natur zu übermitteln. „Ohne Jagd gibt es keinen gesunden Wald. Dabei zeigen die Jäger Verantwortung und Liebe zur Natur!“

Verbissgutachten fiel gut aus

3. Bürgermeister Thomas Beer von der Stadt Teublitz lobte die Leistung der Jäger, die aller Ehren wert sei. Jägerei sei für mache ein Hobby, für die meisten jedoch eine Berufung. „Die Pflichthegeschau sei ein wichtiger Termin für die Jagdpächter und Jäger, bei denen die Hege und Pflege des Wildbestands im Vordergrunde steht,“ so Christoph Mühlbauer von der Unteren Jagdbehörde beim Landratsamt Schwandorf. Der Einbruch der Schwarzwildstrecke war nicht zu erwarten. Abschließend gab Mühlbauer bekannt, dass er ab 1. Juni nach Weiden wechselt, sein Nachfolger jedoch noch nicht feststeht.

Forstrat im AELF Jens Härtl stellte fest, dass das Verbissgutachten wiederum sehr gut ausgefallen sei. So konnte die Verbissbelastung im Landkreis Schwandorf bei den 18 Hegegemeinschaften zu ca. 94 Prozent günstig oder tragbar eingewertet werden.

Die Bekanntgabe der Abschusszahlen für das Jagdjahr 2018/19 erfolgte durch den Kreisjagdberater Günther Hoffmann. In der Hegegemeinschaft Burglengenfeld wurden 396 Rehe (davon 87 Fallwild), 40 Stück Schwarzwild (davon drei Fallwild), 50 Feldhasen, 108 Füchse, elf Dachse, 24 Marder, 41 Rabenkrähen, 139 Stockenten, 15 Fasane, 17 Graureiher, 56 Kormorane, 61 Graugänse und neun Kanadagänse erlegt. In der Hegegemeinschaft Pottenstetten wurden 564 Rehe (davon 48 Fallwild), 100 Schwarzwild (davon ein Fallwild), 16 Feldhasen, 149 Füchse, zwölf Dachse, zehn Marder, ein Mink, 29 Rabenkrähen, 79 Stockenten, zwei Graureiher, vier Kormorane sowie 76 Graugänse erlegt.

„Der Wolf ist schon da“

Auch in Zukunft müsse die Schwarzwildjagd weitergehen. Die Schonzeiten, außer für führende Bachen, sind aufgehoben. Auch die Landwirtschaft könne bei diesem Thema mit Bejagungsschneisen oder dem Anbau von Energiepflanzen mithelfen. Der Rückgang des Niederwildes habe mit der Flurbereinigung begonnen und sei auch nur in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft aufzuhalten. Der Bitte des Landratsamtes zum Schutz der Singvögelbruten wurde mit der Erlegung von 537 Elstern nachgekommen.

Zum Thema „Wolf“ führte Hoffmann aus, dass dieser schon da sei. Gegen den Wolf sollen jedoch die Weiden gezäunt werden. Dies werde weiter zu Konflikten führen. Darum sollte sich die Politik kümmern.

Die Hegeschau 2019 schloss 2. Vorsitzender Markus Haas mit den Wünschen für einen guten Anblick, unfallfreie Jagd und kräftigem Waidmannsheil. Die Bläser der Kreisjagdgruppe Burglengenfeld spielten zum Schluss „Auf Wiedersehen!“