Kreiskliniken Cham: Ein neuer Chefarzt für die Chirurgie

15.01.2009 | Stand 15.01.2009, 17:12 Uhr

In Zeiten des Fachärztemangels als Kreiskrankenhaus einen solchen Mann ins Boot zu holen, ist wohl als Glücksfall einzuordnen. Entsprechend zufrieden schauten am Donnerstag Geschäftsführer Otto Hell, Verwaltungschef Manfred Peintinger sowie die künftigen Ärztekollegen bei der Begrüßung des neuen Chefarztes für Allgemein- und Visceralchirurgie, Dr. Stefan Scheingraber, in die Kamera.

Dr. Scheingrabers beruflicher Werdegang fußte bisher auf den drei Säulen Forschung, Lehre und Klinik. Als erfahrener Mediziner, der an verschiedenen Universitätskliniken tätig war, soll er künftig in Cham die Fäden Richtung Universitätsklinikum Regensburg in der Hand halten. Einerseits will er in Cham „eine breite Versorgung der Bevölkerung in höchster Kompetenz“ sicherstellen und betont anderseits, dass gerade bei außergewöhnlichen Fällen an die Universitätsklinik überweisen werden sollte. Etwa 80 Prozent der chirurgischen Arbeit im Bauchraum, so schätzt er, könne mit modernster OP-Technik in Cham geleistet werden. 20 Prozent seien Fälle für eine intensive Kooperation mit Regensburg.

Die Chamer Krankenhausführung betonte, dass die engere Verknüpfung mit der Universitätsklinik ein Glied in der Kette der Gesundheitsversorgung sei. Wichtig sei es, durch klare Aussagen, was hier gemacht werden könne und was nicht, Vertrauen in der Bevölkerung zu schaffen, so Dr. Hubert Zahnweh. Er habe sich die Krankenhausstruktur des Landkreises genau angeschaut, sagte Dr. Scheingraber, und sehe hier ein zukunftsfähiges Konzept. Man müsse Schwerpunkte setzen und auch wirtschaftlich denken. Im Landkreis sei dies bei den drei Häusern verwirklicht worden, „an diesem Konzept gilt es unbedingt festzuhalten und es weiter auszubauen“. Zudem setze er auf Teamarbeit. Schließlich seien an den Krankenhäusern im Landkreis Cham Ärzte mit langjähriger Erfahrung, deren Meinungen ihm wichtig seien. „Ich habe einen Vertrag für die nächsten 27 Jahre“, so der Arzt auf die Frage, wie lange er in Cham bleiben wolle. Sein Vorgänger, Dr. Bernd Bauer, schaffte es fast eineinhalb Jahre.