Für die Marktgemeinde Lauterhofen war der Samstag ein Festtag. Die Straße am Marktplatz und die anschließende Neumarkter Straße waren mit Imbissständen, Bänken und runden Stehtischen wie zu einem Volksfest ausgestattet. Die Tische waren mit Blumen geschmückt und die Sonne überstrahlte die Szene. Passend dazu gab es Kaiserwetter. Ein großes Publikum vor der Alten Mälze wartete erwartungsvoll.
Kurz nach dem Glockengeläut um 14 Uhr begrüßte Bürgermeister Ludwig Lang die Lauterhofener Bürger, Gemeinderatsmitglieder und die Ehrengäste zur offiziellen Eröffnung und Segnung der Alten Mälze. 2014 war die sie noch eine Ruine, aber bereits eine Vision in seinem Kopf, im Zusammenhang mit dem historischen Kern von Lauterhofen.
Zusammen mit Johannes Berschneider, dem damaligen Geschäftsführer des Architekturbüros Berschneider&Berschneider, entstanden aus dieser Vision planbare und umsetzbare Gedanken. Das ehemalige Nutzungsgebäude des 16. und 17. Jahrhunderts, das zeitweise als Mälzerei genutzt wurde, sollte kernsaniert und es zu einem offenen Treff der Gemeinde Lauterhofen umgestaltet werden.
Ort für Kunst, Jugend und Kultur
Bürgermeister Ludwig Lang lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro und allen am Bau Beteiligten. „Auch wenn es anfangs viel Gegenwind für das Projekt gab, wie es Leuchttürme immer haben, so ist die Vision doch in wunderbarer Weise Realität geworden“, sagte der Bürgermeister. Die Alte Mälze werde nun ein Ort vielfältiger Nutzung sein, für Ausstellungen, Lesungen, Trauungen, Lauterhofener Künstler, Veranstaltungen der Jugend oder auch Bastelnachmittage für Kinder zur Verfügung stehen.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung sprachen die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl (CSU), der Regierungspräsident der Oberpfalz Walter Jonas, Landrat Willibald Gailler und Rico Lehmeier vom Architekturbüro Dankesworte und Glückwünsche zu dem Projekt aus. Interessant waren auch die Worte von Rico Lehmeiner zum baulichen Charakter der Alten Mälze, deren Nutzbaucharakter durch rohe Materialität bewahrt wurde. Möglichst viel Historisches sei offengelegt und belassen worden. Mit der Restaurierung der Alten Mälze im historischen Ortskern sei ein Stück Zeitgeschichte bewahrt worden.
Segnung durch den Pfarrer
Nach den Reden durfte Pfarrer Gerhard Ehrl zum Hauptakt des Tages übergehen, der Segnung der Alten Mälze. Mit einem Gebet und –passend zur Mälze – den Worten „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s“, leitete Ehrl die Segnung des Gebäudes ein. Der Pfarrer segnete das Gebäude mit geweihtem Wasser und, weil die Sonne so warm strahlte, drehte er sich um und beglückte auch einige Gäste mit dem edlen Nass.
Anschließend versammelte sich die Politprominenz hinter dem roten Band, der Schlüssel für die Mälze wurde symbolisch an Bürgermeister Lang übergeben. Gemeinsam durchschnitten sie das rote Band, womit die Mälze eröffnet war. Anschließend konnten die Lauterhofener und alle Gäste die Alte Mälze besichtigen oder auch die Köstlichkeiten, die von den Festdamen der Feuerwehr Lauterhofen organisiert worden waren, genießen.