Freystadt
LBV bestätigt Vorsitz von Josef Brandl

Menschen für den Naturschutz zu begeistern, ist erklärtes Ziel der Freystädter Ortsgruppe des Landesbunds für Vogelschutz.

26.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:47 Uhr
Heike Regnet
LBV Vorsitzender Josef Brandl (li) und die Vorstandschaft überreichten an Konrektor Herbert Lauterkorn einen präparierten Wiedehopf für die Schulsammlung. −Foto: Heike Regnet

Vorsitzendem Josef Brandl war es auch während der Corona-Pandemie ein Herzensanliegen, wenn möglich, zu Vogelstimmenwanderungen auf den Möninger Berg einzuladen. Bei der Jahresversammlung im Gasthaus Leone standen auch Neuwahlen am Programm.

Einstimmig wurde Brandl als Vorsitzender bestätigt, Stellvertreterin wurde Silvia Augustin, Kassier Hans Gruber. Die Ortsgruppe zählt aktuell 139 Mitglieder. Im Rückblick berichtete Brandl, dass am Möninger Berg drei Nistkästen für den Wiedehopf aufgehängt wurden. Im April hatte die 70. Vogelstimmenwanderung stattgefunden. Die Schwarzach rückte Dr. Bernd Söhnlein in den Fokus. Zunehmend Probleme bereite der Wasserstand im FFH-Gebiet Schwarzachaue bei Schmellnricht. Zudem bleibe nach starkem Regen das Wasser zu lange in den angrenzenden Feldern stehen. Derzeit werde an einem Konzept zur Lösung des Problems gearbeitet.

Vorstandschaft: Projekte:Vogelstimmenwanderung:
1. Vorsitzender Josef Brandl, 2. Vorsitzende Silvia Augustin, Kassier Hans GruberDie Renaturierung der Schwarzach und die Pflege der Schwarzachauen sind langfristige Vorhaben, bei denen auch der Landesbund für Vogelschutz eingebunden ist. Dr. Bernd Söhnlein gab einen Überblick.Nächster Termin ist am 22. Mai, Treffpunkt ist um 8 Uhr am Möninger Berg.

Handlungsbedarf bestehe auch bei dem teils sehr tief liegenden Flussbett. Angelaufen ist die Renaturierung der Schwarzach bei Möning. Hier warte man auf die wasserwirtschaftliche Genehmigung. 2023 sollen die Arbeiten beginnen, Flussschleifen und Auenbereiche angelegt werden. Ein weiteres Thema waren Solarparks. Dr. Söhnlein forderte in Richtung Bürgermeister Alexander Dorr, dass diese in der Schwarzachaue nicht genehmigt werden dürfen. Grundsätzlich sei der LBV kein Gegner von Freiflächen-PV-Anlagen, aber ein Wiesenbrütergebiet sei kein geeigneter Standort. Nachgefragt wurde, ob hochgeständerte Anlagen eine Option seien. Hier verwies Söhnlein auf die Ökobilanz. „Prinzipiell eine gute Idee, aber es sei mehr Stahl nötig.“

Renaturierung der Schwarzach

Dorr dankte den engagierten Umweltfreunden im LBV. Freystadt sei stolz, dass inzwischen vier Storchenpaare ihre Nester in der Stadt bauen. Erste Ansprechpartnerin rund um den Weißstorch ist Silvia Augustin. Schon lange sei die Renaturierung der Schwarzach bei Möning im Gespräch gewesen. Hier werde sicher ein interessantes Areal entstehen.

Mit Blick auf die Probleme bei Forchheim/Schmellnricht verwies Dorr darauf, dass bereits mehrere Treffen stattgefunden haben. Auch der Biber baue hier fleißig. Da nach der Renaturierung die Natur 25 Jahre sich selbst überlassen wurde, seien nun viele Abläufe dicht. Derzeit werde an einer Lösung gearbeitet. Zum Punkt Solaranlage erklärte Dorr, dass bei der Stadt bislang kein Antrag auf Bau in der Schwarzachaue eingegangen sei. Er teile aber Söhnleins Meinung, dass es sicher geeignetere Flächen gebe.

Mit Blick auf den Steinbruch in Rübling versicherte Dorr, dass dieser nach wie vor auf der Agenda der Stadt stehe, auch wenn bislang nichts getan wurde. Klaus Franz wollte wissen, ob es inzwischen gelungen sei, den großen Brachvogel wieder anzusiedeln. Dies wurde verneint. Dr. Heiner Schilling regte an, kleinere Flächen in der Gemeinde, die zur Bewirtschaftung nicht taugen, aufzuwerten und kleine Biotope zu schaffen.

Ein besonderes Geschenk hielt der LBV für die Martini-Schule bereit. Nachdem in Thundorf ein toter Wiedehopf gefunden wurde, entschloss man sich, diesen präparieren zu lassen und der Schule zu schenken. Konrektor Herbert Lauterkorn nahm die Gabe entgegen.