Ukraine-Krieg
Maxhütte: Hilfsgüter sind auf dem Weg

In Maxhütte-Haidhof wurden 45 Tonnen Spenden in drei Auflieger gepackt. Fahrer aus der Ukraine bringen sie ins Kriegsgebiet.

14.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:25 Uhr
Norbert Wanner
Viele Helfer packten an, um die für die Ukraine bestimmten Sattelzüge mit Waren zu beladen. −Foto: Norbert Wanner

Bei strahlendem Sonnenschein wurde vergangenen Freitag bei der Spedition Mayer gearbeitet – unter tatkräftiger Hilfe von Seniorchef Georg Meyer. Dabei war es kalt, eisiger Ostwind ließ frösteln. Eine Kälte, die sich nur auf die äußerlichen Umstände bezog. Es war kein normaler Betrieb: Verladen wurden in den Landkreisen Regensburg, Schwandorf und Eichstätt gesammelte Hilfsgüter für die Ukraine.

Mancher der Beteiligten stammte selbst aus dem vom Krieg überzogenen Land oder hatte familiäre Bande, so dass Beklemmung und Anspannung nicht zu übersehen waren. Dazu trug sicher bei, dass direkt Betroffene vor Ort waren: drei Lkw-Fahrer aus der Ukraine. Diese übernahmen Sattelauflieger, die mit rund 45 Tonnen Hilfsgütern beladen wurden.

Lkw waren wegen des Kriegsausbruchs gestrandet

Die ukrainischen Zugmaschinen hatte der Tegernheimer Valerie Lechzer, geboren im ukrainischen Schytomyr, von Berufs wegen Händler für Lkw und Baumaschinen, dank seiner Kontakte in Wien aufgetan. Dort waren die Fahrzeuge wegen des Kriegsausbruchs gestrandet und er lotste sie nach Maxhütte-Haidhof. Jens Grünsfelder, ein Logistiker, der früher bei Mayer Transporte gearbeitet hatte, stellte wiederum diesen Kontakt zu seinem ehemaligen Arbeitgeber her.

Das Ganze ist Teil der Hilfe, die von der Facebook-Gruppe „Regenstauf hilft der Ukraine“ getragen wird. Dort gehören Sebastian Wolf und Johannes Eger, dessen Ehefrau Kseniia eine gebürtige Ukrainerin ist, zu den führenden Köpfen. Letztere übersetzte für die Mittelbayerische ein Gespräch mit einem der ukrainischen Lkw-Fahrer, die die Sattelauflieger nach Schytomyr fahren. Die Gesichter der Übersetzerin, die zwischendurch mit den Tränen zu kämpfen hatte, und des Lkw-Fahrers sprachen Bände, eindrücklicher als Worte.

Konvoi bekommt eine bewaffnete Eskorte

„Jeder Ukrainer kämpft seinen Kampf“, sagte der Fahrer Jaroslhv, dessen Nachname aus Sicherheitsgründen ungenannt bleibt, ebenso wie eindrücklich gebeten wurde, bei Fotos darauf zu achten, nicht die Kennzeichen der Zugmaschinen abzulichten. Auch Detailfragen nach Einzelschicksalen sollten nicht zur Sprache kommen, fasste die Übersetzerin zusammen, was eine Empfehlung der ukrainischen Regierung sei. So sind es andere Sätze, die ahnen lassen, was in den Menschen vorgehen mag, wie der, dass der Transport nach der polnischen Grenze eine bewaffnete Eskorte erhalten wird.

Für die Zukunft werde sich die Regenstaufer Ukrainehilfe wohl darauf konzentrieren, Flüchtlingen zu helfen blickte Johannes Eger abschließend voraus. Weiter läuft auch eine Hilfsaktion von Mayer Transporte. Nicht nur, dass die ukrainischen Zugmaschinen auf Kosten der Spedition mit jeweils 500 Liter Diesel versorgt wurden, man hat schon 1000 abgelaufene Verbandskästen für die Ukraine gesammelt und führt diese Aktion fort. Nähere Details zu aktuellen Aktionen, wer hilft und was gebraucht wird, finden sich in der genannten Facebook-Gruppe. (bxh)