Kultur
Musikalische Blaue Stunde verging schnell

Musik von Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart stand in Neumarkt auf dem Programm. Das Publikum war begeistert.

11.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:06 Uhr
Josef Wittmann
Corinna Schreiter und Christiane Rehm (v.l.) interpretierten beim Kammerkonzert zusammen mit Beatrice Höhn am Klavier auch das Alleluja aus der bekannten Motette „Exsultate jubilate“ für Sopran und Klavier. −Foto: JOSEF WITTMANN

Während draußen die Neumarkter ihr Vergnügen beim Shoppen suchten, geschah im Klostersaal des Evangelischen Zentrums ein kleines musikalisches Wunder. Bewirkt haben es Beatrice Höhn am Klavier, Christiane Rehm mit der Querflöte und die Sopranistin Corinna Schreiter.

Die drei hatten im Zuge der Wunderwochen zum Kammerkonzert eingeladen und der Klostersaal war trotz Maskenpflicht gut gefüllt. Auf dem Programm stand ein Wunderkind – Wolfgang Amadeus Mozart. Beatrice Höhn stellt ihn vor. Am 27. Januar 1756 wurde er geboren und avancierte schon im Grundschulalter zum Star seines Jahrhunderts. Auf der musikalischen Reise durch sein Leben spielten Christiane Rehm und Beatrice Höhn auch das Allegro der Sonate in C-Dur für Flöte und Klavier, die der 8-Jährige der englischen Königin widmete.

Die Nürnberger Sopranistin Corinna Schreiter brachte zuvor auf Italienisch unter anderem die Arie des Cherubino und Auftritte der Susanna aus „La Nozze di Figaro“ zu Gehör. Wer die Ohren spitzte, konnte im weiteren Programm bei den deutschsprachigen Mozart-Liedern „Warnung“ (KV416c) und „Der Zauberer“ (KV472) auch Unterhaltsames für das Leben lernen. „Väter, laßt’s euch Warnung sein. Sperrt die jungen Mädchen ein“, kokettierte die Sopranistin.

Die musikalische Blaue Stunde verging wie im Flug. Wenn der Sopran verklang, übernahm die Querflöte. Schon zur Intro zogen Höhn und Rehm mit der Sonatine in B-Dur die Zuhörer in ihren Bann. Dem folgten später andante und allegro Kompositionen, die in bester Mozart-Manier musikalisch Anspruchsvolles leicht und eingängig erscheinen liessen.

Man hätte länger zuhören mögen, aber nach etwa einer Stunde endete das Programm mit dem „Laudate Dominum“ für Sopran, Flöte und Klavier. Am Ende entließen die drei Künstlerinnen das hochzufriedene Publikum mit der Zugabe „Schlafe mein Prinzchen schlaf ein“ und einer süßen Mozartkugel. Die gut gefüllten Spendenkörbchen am Ausgang werden der Orgel zu Gute kommen, die derzeit beim Orgelhersteller Eule in Bauzen lagert und in etwa zwei Jahren in die dann restaurierte Christuskirche zurückkehren wird.